Wirksamkeit von Immuncheckpoint-Inhibitoren durch Immunsuppressiva nicht reduziert
Kommt es im Rahmen der Immuntherapie zu immunvermittelten unerwünschten Ereignissen, werden häufig systemische Steroide oder andere Immunsuppressiva eingesetzt, um diese zu behandeln. Ihr Einfluss auf die Wirksamkeit der Immuncheckpoint-Inhibitoren in der Melanom-Therapie wurde jedoch bisher nicht ausreichend untersucht.
Weltweit erkranken pro Jahr etwa 180.000 Menschen an einem malignen Melanom, rund 40.000 Personen sterben an den Folgen dieser Erkrankung. Bei klinischem Verdacht auf ein malignes Melanom soll dieses primär mit kleinem Sicherheitsabstand komplett exzidiert werden, um ein Tumorrezidiv zu vermeiden. Die Beurteilungsmöglichkeit des Gesamttumors ist ebenso Voraussetzung für die abschließende histologische Diagnosesicherung. Bei Melanompatient:innen im fortgeschrittenen Stadium und mit nicht resezierbaren Metastasen wird häufig eine Immuntherapie mit Immuncheckpoint-Inhibitoren eingesetzt. Diese modernen Systemtherapeutika werden regelhaft zur Therapie des malignen Melanoms eingesetzt, weisen jedoch auch spezifische Nebenwirkungen an Haut, Darm, Leber etc. auf, die meist mit Immunsuppressiva behandelt werden. Im Rahmen einer multizentrischen, retrospektiven Studie1 bewerteten Forscher:innen nun den Einfluss der Immunsuppressiva auf die Wirksamkeit von Immuncheckpoint-Inhibitoren bei Patient:innen mit fortgeschrittenem Melanom.2
Methodik
Insgesamt wurden 370 Patient:innen mit fortgeschrittenem Melanom unter Immuncheckpoint-Inhibitor-Therapie in die Studie eingeschlossen und das Gesamtüberleben (OS) und die Zeit bis zum Therapieversagen (TTF) ab Beginn der Therapie verglichen. Im Rahmen von univariaten und multivariablen Regressionsanalysen wurde ein möglicher Zusammenhang von unerwünschten Ereignissen und ihr Management mit dem OS und TTF untersucht.