Medikationsanalyse – ein wichtiges Tool für unsere Zukunft

Das ist das Schöne an unserem Beruf: der persönliche Kontakt und die Vertrauensbasis, die mit unseren KundInnen und PatientInnen bestehen. Was liegt da näher, als diese Kundenbindung eng verknüpft mit dem flächendeckenden Zugang und unserer Kompetenz so weit wie möglich zu nutzen, um die Menschen ein Stück weit gesünder zu machen? Ein wichtiges Tool dazu ist die Medikationsanalyse. Für uns ist sie aber noch weit mehr: Sie wird für die Apotheken immens wichtig sein, als prägnantes Alleinstellungsmerkmal, und damit auch für uns angestellte ApothekerInnen, weil sie Arbeitsplätze absichern und schaffen wird. Denn nur wir mit unserer Expertise können sie anbieten. Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck an den drei Säulen, auf die die Medikationsanalyse aufbaut, um sie so rasch wie möglich in die Realität umsetzen zu können. Diese drei Säulen sind eine bestmögliche Schulung, effiziente und praktikable technische Tools und schließlich Gespräche, Verhandlungen und Lobbying, denn ohne eine entsprechende Honorierung können wir die Medikationsanalyse nicht anbieten.

BILD zu OTS - 1. Vizepräsident der Apothekerkammer Mag. pharm. Raimund Podroschko
Wilke

Mag. pharm. Raimund Podroschko,
Präsident des VAAÖ, des Verbandes Angestellter Apotheker Österreichs

Klimpt

Mag. Pharm. Susanne Ergott-Badawi,
Vizepräsidentin des VAAÖ, des Verbandes Angestellter Apotheker Österreichs

Die Medikationsanalyse ist ein wichtiges Tool für unsere Zukunft, und offensichtlich sehen unsere KollegInnen das auch so. So haben bereits über 800 ApothekerInnen den Medikationsanalyse-Basiskurs absolviert, und trotz COVID-19 werden es ständig mehr. Sicherlich spielt hier auch eine Rolle, dass dieser Basiskurs als erstes Modul für den Zertifikatskurs „Medikationsanalyse“ an der Uni Wien angerechnet wird.

Um das Gelernte auch zu „verankern“, ist auf der Homepage der Österreichischen Apothekerkammer jeden Monat ein praxisrelevanter „Fall des Monats“ zu finden, der „geknackt“ werden will. Mit diesen Fallbeispielen zur Medikationsanalyse sollen unsere KollegInnen Tools in die Hand bekommen, die es ihnen ermöglichen, für sich selbst zu üben und das Gelernte dann auch selbstständig und selbstbewusst an der Tara anzuwenden. Mit dem neuen Service kann man immer, wenn man möchte, sich einen Fall anschauen und bekommt dann auch unmittelbar effektive Lösungsvorschläge.

Auch an der Umsetzung der Medikationsanalyse in der Apotheke wird mit Hochdruck gearbeitet, wobei hier besonderer Wert auf Praktikabilität gelegt wird. Ein entsprechender Click-Dummy ist bereits „ready to go“ und kann bald zugänglich gemacht werden. Er wird veranschaulichen, wie die Medikationsanalyse abläuft, damit alle Beteiligten ein Gefühl dafür bekommen können.

Die Vorgespräche mit dem Dachverband der Sozialversicherungsträger wiederum sind sehr gut verlaufen; beiden Seiten ist das große Potenzial, das in der Medikationsanalyse liegt, bewusst.
Zwar kam und kommt es durch die Zusammenlegung der Kassen und die COVID-19-Pandemie zu Verzögerungen; aber mit unseren Leistungen in den vergangenen Corona-Monaten haben wir ApothekerInnen für diese Gespräche eine starke Verhandlungsbasis geschaffen. Unser Ziel ist, dass die Medikationsanalyse von uns als eine von der Krankenversicherung bezahlte bzw. bezuschusste Leistung angeboten werden kann.

Läuft die Medikationsanalyse dann im Echtbetrieb, wird sie einerseits die ApothekerInnen bei ihrem Beratungsgespräch unterstützen; andererseits soll sie auch als Nachweis und Beleg für diese Leistung und als Basis für die entsprechenden Evaluierungen dienen. Und vor allem werden dadurch mehr Arbeitsplätze für ApothekerInnen geschaffen. Denn es geht um nichts weniger als um die „Zukunftsfitness“ unseres Apothekerberufes!