6. Mai 2020Vorsichtiges "Hochfahren" der Medizin

Cave Covid-19-Welle 2.0

Blaue Meereswelle mit weißem Schaum lokalisiert auf weißem Hintergrund.
gettyimages.com/Delbars

Den einen geht’s zu schnell, den anderen zu langsam. Für die Dritten ändert sich nichts, hackeln sie doch ohnehin schon seit Wochen im High-Speed-Modus, um die Corona-Pandemie zu bewältigen. Nach den ersten Lockerungen des Lockdowns etwa in den Baumärkten Mitte April und in den Matura-Schulen Anfang Mai sollen nun sukzessive Spitäler, Praxen, Reha & Co in Richtung Regelbetrieb „hochfahren“ – samt Standby mit strategischer Reserve für eine eventuelle zweite Covid-19-Welle. Der Rückstau an nicht akuten Eingriffen, Therapien und Vorsorge ist enorm. Gleichzeitig appellieren Politiker, Ärzte und Apotheker die Sicherheitsregeln einzuhalten.

Allein in den Wiener Spitälern ist eine Warteliste mit 2.000 verschobenen nicht dringenden Operationen abzuarbeiten. Um dies möglichst rasch zu bewerkstelligen, gibt es erstmals eine Zusammenarbeit mit Privatkliniken, wie Mitte April 2020 bekannt wurde. Dafür schloss der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) laut APA eine Kooperationsvereinbarung mit den zur PremiQuaMed Group gehörenden Häusern Goldenes Kreuz, Privatklinik Döbling und Privatklinik Confraternität ab. Die den Privatkliniken zugewiesenen Patienten „werden aber nicht als Privatpatienten behandelt“, dämpfte Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SP) etwaige Hoffnungen mancher, auch mal die Sonderklasse kennenzulernen.

Corona-Test verpflichtend vor Eingriffen

Angerufen werden die Patienten jedoch alle. „Niemand muss uns aktiv anrufen oder in ein Krankenhaus kommen. Es wird niemand vergessen“, versicherte KAV-Generaldirektorin Mag. Evelyn Kölldorfer-Leitgeb. 24 Stunden vor der Behandlung bzw. dem Eingriff gebe es einen verpflichtenden Corona-Test. Ist dieser positiv, heißt es wieder warten. Weiterhin gelte das allgemeine Besuchsverbot für die Spitäler und die Pensionistenwohnhäuser. Gleichzeitig werden Kapazitäten für Covid-19-Patienten vorgehalten: Von rund 1.000 Intensivbetten in Wien steht laut Hacker rund ein Drittel frei und somit für schwere Corona-Verläufe zur Verfügung, dazu kommen rund 3.700 Betten auf Normalstationen.

Auch in bisher weniger betroffenen Bundesländern wie Kärnten werde es nur schrittweise gehen. „Voll hochfahren“ könne man nicht, da man immer eine gewisse Kapazität vorhalten müsse, erklärte Kärntens Ärztekammerpräsidentin Dr. Petra Preiss Mitte April in einem APA-Gespräch. Dass die Infektionszahlen in Kärnten bisher relativ niedrig geblieben sind, führt Preiss auch der „ausgezeichneten Triage“ durch die Landeskrankenanstalten (Kabeg) zurück, sprich das Trennen von möglichen Coronafällen und nicht-infizierten Patienten:
„Das hat wirklich bewirkt, dass uns kein einziger Coronafall ins Haupthaus hineingerutscht ist“, sagt Preiss.

Wichtig sei nun, die Abläufe in den Krankenhäusern und in den Arztpraxen neu zu organisieren. Man müsse „entflechten und ausdünnen“, da Krankenhäuser von ihrer Bauweise auf zentrale Abläufe ausgerichtet seien: „Das ist genau das Gegenteil von dem, was man jetzt braucht.“ Auch in den Ordinationen sollte man laut Preiss auf punktgenaue Termine setzen, die weiter auseinander liegen. Dass Patienten einmal beim Hausarzt „zwei Stunden im Wartezimmer“ sitzen, werde man in Zukunft nicht mehr machen können. Komplett andere Abläufe seien nötig, wie auch im Krankenhaus.

Alle Bereiche der Spitäler seien vom Notbetrieb betroffen gewesen, berichtet Preiss. Man habe etwa die Dermatologie als Abteilung zugunsten der Einrichtung eines Covid-19-Bereichs geschlossen, ein paar Dermatologie-Betten seien andernorts bereitgestellt worden. In lebensbedrohenden Bereichen sei weiter operiert worden, wie etwa in der Onkologie, auch die Herzchirurgie habe fast jeden Tag eine Operation gehabt. Halsschlagader-Operationen seien wegen des Schlaganfallrisikos ebenfalls in hohem Ausmaß gemacht worden, berichtet die Fachärztin für Allgemeinchirurgie sowie Herz- und Gefäßchirurgie am Klinikum Klagenfurt. Zum Rückstau bei den Eingriffen sagt Preiss, dass dieser umso größer sei, je weniger dringlich sie sind.

Sicherheit geht vor, um Virus nicht in Spitäler einzuschleppen

„Viele Menschen warten schon dringend auf ihre geplanten und aufgrund der Corona-Krise verschobenen Behandlungen“, betonte Gesundheits- und Spitalsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Dr. Christian Stöckl (VP), vergangene Woche bei der Präsentation der landesweiten Strategie für die Salzburger Krankenanstalten (SALK), die sich an den Vorgaben des Gesundheitsministeriums orientiert. Sicherheit habe jedoch oberste Priorität, weswegen es weiterhin Einschränkungen gebe, „um die Einschleppung des Virus in die Krankenhäuser zu verhindern“.

Die Entscheidung, welche Behandlungen und Therapien in welcher Reihenfolge jetzt nachgeholt oder durchgeführt werden, liege bei den jeweiligen Spitälern und bei den Medizinern, sagt Univ.-Prof. Dr. Richard Greil, Vorstand Universitätsklinik für Innere Medizin III, Uniklinikum Salzburg und Leiter des „bisherigen“ landesweiten Krisenstabs Medizin Covid-19. „Bisherigen“ deshalb, weil der Krisenstab in ein „medizinisches Management“ unter der Leitung von SALK-Geschäftsführer Priv.-Doz. Dr. Paul Sungler umgewandelt werde, nachdem eine klassische Stabsstruktur in der zweiten Phase der Pandemie aktuell nicht erforderlich sei. Allerdings liegt die medizinische Gesamtkoordination der landesweiten Covid-19-Maßnahmen weiterhin bei Greil.

„Auch junge Menschen können sehr schwer erkranken“

Der Primar warnt eindrücklich davor, das Covid-19-Risiko auf betagte Menschen einzuschränken: „Auch junge Menschen können sehr schwer erkranken. Beträchtliche Langzeitfolgen auch bei einem milden Krankheitsverlauf sind möglich, es kann zu schweren Lungenveränderungen kommen“, weiß Greil. Und weiter: „In Wirklichkeit gefährden die Jungen die Alten – medizinisch gesehen. Mit einer gegenseitigen Polarisierung ist hier niemandem gedient“, denn das führe zu einer Gesellschaft, in der man nicht leben möchte.

Völlig klar sei, „dass wir uns auf Basis der aktuell sehr ermutigenden Zahlen nicht in trügerischer Sicherheit wiegen dürfen“, ergänzt auch Sungler, „es wäre fahrlässig, nicht auf den Fall einer zweiten Infektionswelle vorbereitet zu sein“. Das Covid-Haus am Uniklinikum Campus LKH werde weiterhin in dieser Funktion die zentrale Versorgung aufrechterhalten. Die notwendige Aufrechterhaltung von Covid-19-Strukturen bedeute auch, dass dafür Personal – Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger sowie administratives Personal – gebunden sei, das nicht für andere Aufgaben zur Verfügung stehe, informiert Greil. Die Kooperation der verschiedenen Spitalsträger zur Abstimmung der medizinischen Leistungen müsse fortgesetzt werden. In einzelnen Bereichen müssten Patienten daher auch weiterhin mit Wartezeiten rechnen.

Ordinationen: Weiterhin vorher anrufen, Masken tragen

Auch Ordinationen können unter bestimmten Voraussetzungen wieder zu „einem der Situation angepassten Normalbetrieb“ zurückkehren, informiert Dr. Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte in einer Aussendung. „Nach den vorbildlich absolvierten Wochen der Fokussierung auf Covid-19, die dank des Einsatzes aller Ärztinnen und Ärzten höchst erfolgreich gelaufen ist, soll nun auch die gewohnte Versorgung aller Patientinnen und Patienten wieder sichergestellt werden“, lobt Steinhart den bisherigen Einsatz. So könnten „auch wieder“ Routine-, Kontroll-, Vorsorge- und Nachsorgeuntersuchungen sowie Impfungen durchgeführt werden – sofern die in der Empfehlung vorgesehenen Maßnahmen erfüllt seien. Patienten sollten aber weiterhin vorher telefonischen Kontakt mit der Ordination aufnehmen und in der Ordination Masken tragen.

Der Österreichischen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (ÖGAM) war es aber ein Bedürfnis, zum Thema „Hochfahren“ nach dem Lockdown etwas in einer Aussendung am 20.04.2020 klarzustellen: In Österreich waren in den letzten Wochen immer mehr als 90 Prozent der Hausarztpraxen geöffnet, nur wenige Ordinationen hatten geschlossen, zum Teil auch, weil eine Quarantäne verhängt worden war. „Wir mussten den Spagat schaffen zwischen Selbst- und Fremdschutz und optimaler Patientenversorgung“, betont ÖGAM-Präsident Dr. Christoph Dachs, „wir fahren weiterhin notwendige Visiten, absolvieren Nacht- und Wochenenddienste und sind in allen Sorgen und Nöten weiterhin Ansprechpartner unserer Patientinnen und Patienten. Das leisten wir alles unter Einsatz unserer eigenen Gesundheit.“

Dachs bedankt sich auch bei den Assistentinnen: Sie würden Großartiges leisten, obwohl sie besonders durch den oft ersten Kontakt mit Patienten einer potenziellen Gefährdung ausgesetzt seien, „sie haben sich in bewunderswerter und professioneller Weise gut darauf eingestellt und erfüllen toll ihren Aufgabenbereich, wir sind mit großer Wertschätzung für ihre Arbeit zu großem Dank verpflichtet“. Die Hausarztmedizin erfülle einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Krise, ohne allgemeinmedizinische Versorgung würde die Situation deutlich schlechter aussehen.

ÖÄK-Präsident Dr. Thomas Szekeres betonte in seinen Blogbeiträgen kürzlich ebenfalls, wie wichtig die flächendeckende Erstversorgung sei und „wie notwendig der klassische – und notwendigerweise besser bezahlte und besser anerkannte – Hausarzt ist“. Es brauche eine Attraktivierung der Kassenordinationen und auch der Hausbesuche: durch eine Bezahlung, wie es bei jedem Handwerker üblich ist, der in die Wohnung komme, um etwas zu reparieren oder Schäden zu beheben. Und: Die Politik sollte abgesehen von einem „konkreten Pandemieplan“ für die Zukunft alles dafür tun, die medizinische Grund- und Erstversorgung zu stärken: Hausärzte, Fachärzte mit Kassenvertrag, Gruppenpraxen. Außerdem müsse ein österreichweit einheitliches Krankenhausgesetz kommen, verbunden mit einer abgestimmten Leistungsbeschreibung pro Krankenhaus oder Klinik.

ÖGDV: Hautärzte rufen zur Vorsorge auf

Auf die Kehrseite eines Lockdowns machte die Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie (ÖGDV) in einer Aussendung in der ersten Maiwoche aufmerksam: So gut wie keine Patienten würden derzeit zur Vorsorgeuntersuchung gehen, selbst bei akuten Symptomen einer Hautkrankheit seien die Patienten sehr zurückhaltend, berichtet Univ.-Prof. Dr. Rappersberger, Präsident der ÖGDV. Eine „brandgefährliche“ Situation, denn es gebe rund 25.000 invasive Hautkrebs-Neuerkrankungen jedes Jahr in Österreich, das seien mehr als 2.000 in jedem Monat. Beim Besuch eines Hautarztes brauche niemand übertriebene Sorge vor einer Covid-19-Ansteckung zu haben, sagt Rappersberger, „wir schützen unsere Patientinnen und Patienten und uns mit Masken und bei Eingriffen mit allen erforderlichen Schutzvorkehrungen“.

Apotheken: „Rettender Fels in der Brandung“ und „zuverlässiger Eckpfeiler“

Was die ersten Wochen der Corona-Pandemie für die Apotheken bedeutet hat und wie es weitergeht, hat medonline Mag. Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, und Mag. Jürgen Rehak, Präsident des Österreichischen Apothekerverbandes, gefragt.

Was bedeutet das stufenweise Hochfahren in der Medizin für die Apotheken?

Mursch-Edlmayr: Das Corona-Krisenmanagement der Apotheken hat bereits sehr frühzeitig begonnen und funktioniert seitdem exzellent. Es basiert unter anderem auf Schutzmaßnahmen für die Kundinnen und Kunden sowie auch für das Apothekenpersonal. Genannt seien etwa Plexi-Glasscheiben und Desinfektionen an der Tara, Sicherheitsabstände von zumindest einem Meter zwischen allen anwesenden Personen, eine begrenzte Anzahl von Personen in der Apotheke, die Bildung von Mitarbeiter-Zweierteams ohne Kontakt zueinander sowie die Maskenpflicht für Kundinnen und Kunden.

Die Coronakrise bedeutet eine enorme Herausforderung für die Apotheken – sowohl in wirtschaftlicher als auch in logistischer Hinsicht. Die Apothekerinnen und Apotheker haben die Kompetenz und die Routine, um sich kommenden Herausforderungen beim Hochfahren der Gesellschaftslebens, der Wirtschaft und der Medizin sowie einer möglichen zweiten Infektionswelle erfolgreich zu stellen.

Rehak: Ich erwarte mir in den kommenden Wochen keine großen Veränderungen für die Apotheken. Viele Patientinnen und Patienten mit Dauerverschreibungen haben sich schon vor Wochen für einen längeren Zeitraum eingedeckt, das öffentliche Leben wird weiterhin eingeschränkt bleiben, wenn auch nicht mehr so krass. Es wird ein langsamer Prozess der Erholung sein.

Dennoch bleiben einige Unwägbarkeiten – vor allem bei der Frage, ob wir mit einer zweiten Infektionswelle rechnen müssen und wann. Zu diesen Unwägbarkeiten gehört für uns auch die wirtschaftliche Dimension: Auch wenn wir Anfang März einen kurzen Ansturm auf unsere Betriebe gehabt haben, haben auch wir massiv unter den Ausgangssperren gelitten und teils enorme Umsatzrückgänge hinnehmen müssen. Wann wir diese wieder aufholen können ist noch völlig unklar.

Schon derzeit kommt es wegen (drohender) Medikamenten-Lieferengpässe immer wieder zu herausfordernden Situationen für die Apotheker. Werden solche Situationen noch weiter zunehmen bzw. wie wollen Sie die Phase 2 nach dem Lockdown bewältigen?

Mursch-Edlmayr: Es sind in Österreich bis jetzt keine zusätzlichen Lieferengpässe in Zusammenhang mit der Pandemie gemeldet worden. Die Situation im weiteren Verlauf des Jahres ist abhängig von der weltweiten Entwicklung, vor allem auch in Produktionsländern wie China und Indien. Die Apotheken planen ihren Bestand an Arzneimitteln je nach Bedarf der Patientinnen und Patienten und den Bedürfnissen und Gegebenheiten vor Ort, um die Bevölkerung bestmöglich zu versorgen. Dabei werden die Apotheken regelmäßig – bis zu mehrmals täglich – vom Großhandel beliefert, der die Medikamente in großen Mengen in eigenen Logistikzentren zur Verfügung hält.

Es ist zu erwarten, dass sich das Problem der Lieferengpässe mittelfristig nicht verbessert. Apothekerinnen und Apotheker haben bereits viel Erfahrung mit diesem Problem. Der Umgang damit erfordert Kosten sowie viel Kraft und Zeit – Zeit, die letztlich bei der Beratung der Kundinnen und Kunden fehlt.

Global vernetzt – global verwundbar: Diese Erfahrung hat uns die Coronakrise beschert. Von Kammerseite werden wir auf nationaler und auf europäischer Ebene weiterhin an alle Verantwortlichen mit der Forderung herantreten, adäquate Regularien und Anreize zu schaffen, dass Forschung, Produktion und Lagerung von Wirkstoffen, Arzneimitteln und Medizinprodukten wieder auf die europäische Ebene verlagert werden.

Rehak: Die Situation mit den Lieferengpässen beschäftigt uns schon länger. Dass diese Lieferengpässe (noch) kaum bei den Patientinnen und Patienten ankommen, liegt an der Arbeit der Apotheken. Mit großem Einsatz sorgen sie für individuelle Lösungen wenn ein Medikament einmal nicht vorrätig ist. Das kann aber natürlich keine dauerhafte Strategie sein. Daher drängen wir darauf, dass sich Europa bei der Arzneimittelproduktion wieder unabhängiger macht. Das heißt: Es müssen wieder mehr Herstellungsbetriebe auf unserem Kontinent angesiedelt und die Produktionskapazitäten spürbar ausgebaut werden.

Was liegt Ihnen zum Thema Corona-Pandemie besonders am Herzen?

Mursch-Edlmayr: Der sprichwörtliche große Blumenstrauß geht an die österreichische Bevölkerung für ihr Verständnis und ihre Kooperationsbereitschaft angesichts der Sicherheitsmaßnahmen.

Ein herzliches Dankeschön möchte ich auch meinen Kolleginnen und Kollegen sagen. Ihnen gebührt mein tiefster Respekt für ihren aufopfernden Einsatz. Es hat sich gezeigt: Apothekerinnen und Apotheker bilden ein tragfähiges, solides, belastbares Fundament auch in extremen Krisensituationen. Bei völliger Verunsicherung der Menschen sind sie ein rettender Fels in der Brandung. Flächendeckend stehen sie in der ersten Reihe und übernehmen die volle Verantwortung für die Versorgung der Menschen.

Die Corona-Infektionszahlen sind weiter rückläufig. Darauf können wir alle stolz sein. Aber wir dürfen uns nicht darauf ausruhen, eine zweite Welle ist möglich. Die aktuellen Schlagworte sind Transparenz, Hausverstand Eigenverantwortung und Selbstbestimmung. Es geht um eine genaue Analyse und in der Folge darum, uns mit den neu gewonnenen Erfahrungen selbstbewusst aufzustellen für die Zukunft, jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür. Das betrifft viele unterschiedliche Bereiche – vom IT-Management bis zum kommunikativen Element im Umgang mit den Menschen.

Rehak: Die österreichischen Apotheken haben in den ersten Wochen der Coronakrise gezeigt, dass sie ein unverzichtbarer und zuverlässiger Eckpfeiler unseres Gesundheitssystems sind. Auch in dieser schwierigen Phase waren die Apotheken für die Menschen da und haben sich nicht weggeduckt als es kritisch wurde.

Von heute auf morgen wurden Maßnahmen umgesetzt, um einen ungestörten Betrieb aufrechtzuerhalten (z. B. Plexi-Glaswände, Zweiteilung der Teams etc.). Das ist auch gelungen. Daher liegt es mir auch am Herzen, allen Kolleginnen und Kollegen ein großes Dankeschön auszusprechen – sie haben in den letzten Wochen hervorragende Arbeit geleistet. Und der Bevölkerung gebührt ein Dank für Ihr Verständnis und ihre Disziplin in den letzten Wochen.

Mit dieser Arbeit wurde nun auch die Basis für die kommende Zeit gelegt. Das heißt wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet. Wie alle anderen wünschen uns auch wir Apothekerinnen und Apotheker, dass der Rückgang der Infektionszahlen nachhaltig ist – sollte das aber nicht so sein, sind wir gut aufgestellt. Was uns helfen würde wären Erleichterungen durch den Gesetzgeber. Etwa beim Thema Arzneimittelzustellung oder bei der Eröffnung von Filialapotheken.