Minimalinvasive Herzchirurgie: Die Integrität des Brustkorbs
Aortenklappenersatz, Mitralklappenrekonstruktion & Co: Die MedUni Innsbruck beschäftigt sich wissenschaftlich und klinisch intensiv mit der minimalinvasiven Herzchirurgie. (CliniCum 7–8/19)
Noch immer wird weltweit der größte Teil der isolierten Aortenklappenoperationen über eine mediane Sternotomie, eine Durchtrennung des Brustkorbes über die ganze Länge des Brustbeins, durchgeführt. Laut aktuellsten Zahlen der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) erfolgen lediglich 30 Prozent der isolierten Aortenklappenoperationen minimalinvasiv, also über eine partielle Sternotomie. „Das ist in meinen Augen erschütternd“, meint Univ.-Prof. Dr. Ludwig Müller, stv. Direktor der Uni-Klinik für Herzchirurgie an der MedUni Innsbruck: „Es gibt zwar komplexe Situationen, wo ein isolierter Klappenersatz eine komplette Sternotomie erfordert, in der Regel jedoch sollte ein minimalinvasives Vorgehen die Methode der Wahl sein.“