Neue antiinfektive Strategien nach Stammzelltransplantation

Infektionen sind neben der Therapie-refraktären Graft-versusHost-Erkrankung (GvHD) die häufigste Ursache der Transplantations-assoziierten Mortalität bei Patienten nach einer allogenen SCT. Trotz großer Fortschritte in der Supportivtherapie liegt die Anzahl der an einer Infektion gestorbenen Patienten im ersten Jahr nach allogener SCT bei bis zu 15 Prozent und bleibt auch in den Jahren danach im Vergleich zu altersgleichen gesunden Personen deutlich erhöht.1 In diesem Artikel sollen neue Strategien zur Reduktion von schweren Infektionen sowie neue Therapieansätze in der Behandlung bedrohlicher bakterieller Infekte bzw. invasiver Mykosen besprochen werden. Dabei sollen neue Antibiotika, die auch bei multiresistenten Keimen wirken, sowie neu zugelassene Antimykotika und das zur Prophylaxe einer CMV-Infektion seit 2018 zugelassene Virostatikum Letermovir kurz diskutiert werden.

Enge Zusammenarbeit mit Infektiologie

Vom zeitlichen Ablauf her kommt es in den ersten Wochen nach der Konditionierungstherapie und der Transplantation allogener Stammzellen aufgrund der Neutropenie zum häufigen Auftreten von bedrohlichen bakteriellen Infektionen. Hier stellt die Zunahme von resistenten – und in weiterer Folge multi-drug resistenten (MDR)-Erregern, vor allem im Gram-negativen Bereich, eine besondere Herausforderung in der SCT dar. Bei 20 bis 50 Prozent der PatientInnen, die allogen transplantiert werden und ca. fünf bis zehn Prozent der PatientInnen, die sich einer autologen SCT unterziehen, kann eine Bakteriämie mittels Blutkulturen nachgewiesen werden.

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