19. März 2019DGPPN

Neues zum Placebo-Effekt

Foto: Olivier Verriest/GettyImages
Foto: Olivier Verriest/GettyImages

Die Wirkung der „Zuckerpille“ kann jener des Verums erstaunlich nahekommen. Allerdings hilft das Scheinpräparat nur, wenn der Patient eine positive Erwartungshaltung mitbringt – etwa geprägt durch entsprechende Erfahrungen mit dem echten Wirkstoff. Placebo- und Nocebo-Effekte waren Themen am Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin. (CliniCum neuropsy 1/19)

Forscher der Harvard Medical School gaben Migräne-Patienten während einer Attacke entweder eine Triptan- oder eine Placebo-Tablette. Sowohl die Tabletten mit als auch jene ohne Wirkstoff wurden den Patienten mit je einer von drei Beschriftungen (also in sechs möglichen Kombinationen) überreicht: „Wirkstoff“, „Placebo“ oder „Placebo oder Wirkstoff“. Das Ergebnis lässt aufhorchen: „Es macht zumindest statistisch keinen Unterschied, ob man Placebo nimmt und dieses für das Triptan hält oder das Triptan nimmt und es für Placebo hält, weil nämlich – egal wie man es dreht – 50 Prozent des Therapieerfolges durch das Label, sprich durch die Erwartung mediiert sind“, berichtet Prof. Dr. Ulrike Bingel, Leiterin der Arbeitsgruppe Clinical Neurosciences an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Essen, in ihrem Vortrag.1

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum neuropsy