Darmentzündung und Psyche

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen werden mit Depressionen und Angsterkrankungen in Verbindung gebracht. Unklar ist allerdings, in welcher kausalen Beziehung zueinander psychische Symptome und Darmerkrankung stehen. Dies wurde nun im Rahmen einer Studie an 405 Patienten mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa (chronisch entzündliche Darmerkrankungen, CED) untersucht. Die entzündliche Aktivität sowie Daten zu Depression und Angst wurden jeweils zu Beginn der Studie und nach etwa zwei Jahren ermittelt. Die Hirn-zu-Darm-Richtung der Krankheitsaktivität war definiert als Entwicklung einer neuen CED-Aktivität bei Patienten mit CED in Remission und auffälligen psychi­atrischen Symptomen zu Beginn der Studie. Umgekehrt war die Darm-zu-Hirn-Richtung definiert als Ausbildung psychiatrischer Symptome bei Patienten mit aktiver CED und fehlenden psychiatrischen Symptomen zu Beginn der Studie. In der Studie stellte sich heraus, dass psychisch gesunde Patienten mit CED-Krankheitsaktivität zu Studienbeginn ein sechsfach erhöhtes Risiko hatten, innerhalb von zwei Jahren Angstsymp­tome zu entwickeln. Patienten mit CED-Remission und erhöhten Angstwerten zu Studienbeginn hatten ein zweifach erhöhtes Risiko, einen CED-Krankheitsschub zu erleiden.

Gracie DJ et al., Gastroenterology 2018; 154: 1635–46

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune