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Lyse auch möglich, wenn der Schlaganfall im Schlaf passiert

Die Thrombolyse bleibt Betroffenen, bei denen der Zeitpunkt des Insults unklar ist, verwehrt. Dank MRT müsste das nicht sein. (Medical Tribune 43/18)
Liegt ein akuter ischämischer Schlaganfall nicht länger als 4,5 Stunden zurück, gilt die Thrombolyse mit Alteplase als Standardtherapie. Doch bei 14–27 % der Insulte ist nicht klar, wann genau sie sich ereignet haben – oft, weil der Patient das Einsetzen der Symptome im wahrsten Sinne verschlafen hat. In solchen Fällen wird sicherheitshalber auf eine Thrombolyse verzichtet. Doch ausführliche MRT-Untersuchungen zeigen, dass viele dieser Schlaganfälle erst in den letzten Schlafstunden auftreten und somit durchaus noch im Lyse-Fenster liegen würden. Im MRT gilt eine sichtbare ischämische Läsion in der diffusionsgewichteten Bildgebung (DW-Imaging), kombiniert mit dem Fehlen eines klaren hyperintensen Signals beim FLAIR-Imaging in derselben Region, als Marker dafür, dass der Apoplex erst in den letzten 4,5 Stunden stattfand.