Vorbeugung ist die bessere Behandlung
Mit 545 Fällen gab es 2017 in Österreich eine bisher unerreichte Anzahl an invasiven Pneumokokken-Erkrankungen.1 Insbesondere für ältere Menschen und Patienten mit chronischen Erkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus sind durch Streptococcus pneumoniae ausgelöste Pneumonien gefährlich.2 Eine Vorbeugungsmaßnahme ist die Pneumokokken-Impfung. Es gibt unterschiedliche Impfstoffe, die den Großteil der 2017 in Österreich identifizierten Pneumokokken-Serotypen abdecken.1 Der Verein zur Förderung der Impfaufklärung (VFI) startet daher seine diesjährige Aufklärungskampagne, um über die aktuellen Impfmöglichkeiten zu informieren.
Gehäuft bei Älteren und chronisch Kranken
Grundsätzlich werden jüngere Patienten ohne besondere medizinische Vorgeschichte eher selten mit einer Pneumokokken-Infektion im Spital behandelt. Sie werden meist vom Hausarzt mit Antibiotika therapiert und auch wieder vollständig gesund. Bei älteren Menschen oder Patienten mit chronischen Erkrankungen ist dies nicht immer der Fall, erklärt Dr. Oskar Janata, Infektiologe und Hygienebeauftragter am Donauspital/SMZ Ost, Wien. Daten aus dem Vorjahr zeigen, dass sich gerade ältere Menschen häufiger eine invasive Pneumokokken-Erkrankung, Pneumonie oder Sepsis zuziehen. Ab einem Alter zwischen 45 und 65 Jahren steigen die Fallzahlen deutlich an.1 Genau aus diesem Grund wird im Österreichischen Impfplan ab einem Alter von 50 Jahren eine Pneumokokken-Impfung empfohlen.3
Risikofaktoren für Pneumokokken-Infektionen sind außerdem Krebserkrankungen, Alkoholmissbrauch, chronische Lungen- und/oder Herzerkrankungen und Diabetes mellitus.2,4