Tumore des Urogenitaltraktes

Lange Zeit wurden in der Therapie fortgeschrittener Nierenzell- und Blasenkarzinome keinerlei relevante Fortschritte erzielt. In den letzten Jahren haben jedoch bahnbrechende Entwicklungen im Bereich der Immuntherapie völlig neue Herangehensweisen eröffnet. Damit ist es bei einem Teil der Patienten möglich, das Überleben signifikant zu verlängern. Die im Vergleich zur Chemotherapie deutlich günstigere Verträglichkeit ist dafür verantwortlich, dass auch die Lebensqualität der Betroffenen wesentlich besser ist. (CliniCum urologie 3/18)

Schliffbild von schleimigen röhrenförmigen Nierenzellkarzinomen

Blasenkarzinom

In der Therapie des metastasierten Blasenkarzinoms wurden über mehr als ein Jahrzehnt keinerlei neue Ansätze entwickelt, die eine Lebensverlängerung ermöglicht hätten. Bei den betroffenen Patienten handelt es sich meist um Personen in einem schlechten Allgemeinzustand. Sie sind häufig in fortgeschrittenem Alter und leiden unter zahlreichen Komorbiditäten, wie z.B. Nierenfunktionseinschränkungen oder Gefäßerkrankungen. Letztere sind insbesondere darauf zurückzuführen, dass das Blasenkarzinom gehäuft bei Rauchern auftritt. Diesem Patientenkollektiv ist eine Chemotherapie mit all ihren potenziell schwerwiegenden Nebenwirkungen vielfach nicht zumutbar. Patienten, für die eine Chemotherapie aus genannten Gründen nicht infrage kommt, profitieren von den Immuntherapien, die auch bei schweren Nierenfunktionseinschränkungen eingesetzt werden können und lebensverlängernd wirken.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum uro&gyn