Männliche Harninkontinenz – Schlingensysteme

Zahlreiche Männer sind von einer Harninkontinenz betroffen – meist in Form der Belastungsinkontinenz nach OP oder Bestrahlungen an der Prostata. Nach Ausschöpfung aller konservativen Optionen wird die operative Behandlung empfohlen.1 Jahrzehntelang war der artifizielle Sphinkter Goldstandard, mittlerweile sind aber mehrere Schlingensysteme verfügbar.2,3 Diese sind gegenüber dem Sphinkter gerade bei milder oder moderater Belastungsinkontinenz aufgrund ihrer geringeren Erosions- und Wundinfektionsraten sowie der leichteren Bedienbarkeit zu empfehlen.4,5 (CliniCum urologie 3/18)

Präoperativ sollte immer eine präzise Diagnostik erfolgen, inklusive Harnuntersuchung, Uroflowmetrie, Restharnmessung, Miktionsprotokoll und zusätzlich einem 24-Stunden-Pad-Test. Eine urodynamische Messung wird bei Patienten die Zeichen der Detruserinstabilität zeigen und ist bei Patienten mit erhöhten Restharnmengen empfohlen. Mittels Zystoskopie sollte ein Ausschluss von Anastomosenstrikturen erfolgen, die gegebenfalls zuerst behandelt werden sollten, auch die Rest-Sphinkterfunktion kann damit evaluiert werden. Eine zeitgleiche überaktive Blase muss in der Therapieplanung mitbedacht werden.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum uro&gyn