Die zweite Lunge

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Eine Lungentransplantation ist eine etablierte Option bei chronischen Lungenerkrankungen, wenn alle anderen therapeutischen Möglichkeiten – medikamentös, chirurgisch, Rehabilitation, Sauerstoff – ausgeschöpft sind. Ziele der Operation sind die Verbesserung der Lebensqualität und/oder der Überlebenszeit. Die prognostischen Faktoren der Grunderkrankung der Patienten sowie der individuelle Krankheitsverlauf sollten den Überlebensraten nach Lungentransplantation gegenübergestellt werden. (CliniCum pneumo 4/18)

In Österreich wurde 1989 die erste Lungentransplantation von Prim. Univ.-Prof. Dr. Walter Klepetko durchgeführt. Seither wurden im AKH Wien (MedUni Wien) bis Dezember 2017 mehr als 2.000 Patienten lungentransplantiert, das heißt mehr als 100 Transplantationen pro Jahr, womit das AKH Wien zu den fünf größten Zentren weltweit zählt. Jährlich werden international mehr als 4.000 Lungentransplantationen verzeichnet.  In den meisten Fällen wird zurzeit eine doppelseitige Operation durchgeführt. Gründe dafür sind zum einen das bessere Langzeitüberleben und zum anderen Probleme, die von einer im Körper belassenen Lunge ausgehen können (Tumore, Infekte, mechanische Probleme).  Die Beurteilung, ob ein Patient ein Kandidat für diesen komplexen und aufwändigen chirurgischen Eingriff ist, wird vom jeweiligen Transplant-Zentrum durchgeführt. Es gibt internationale/nationale Guidelines1 für zuweisende Ärzte, um schon im Vorfeld ein entsprechendes Screening durchführen zu können und auch den Patienten unnötige Untersuchungen und voreilige Hoffnungen zu ersparen.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum pneumo