Ruxolitinib als Zweitlinientherapie der Polycythemia vera bei Patienten mit HU-Resistenz oder –Unverträglichkeit
Die Phase-II-Studie MAJIC demonstriert die Überlegenheit der Wirksamkeit von Ruxolitinib gegenüber der besten verfügbaren Standardtherapie im klinischen Alltag und deutet auf eine mögliche Verzögerung der Transformation der PV zur MF oder AML durch Ruxolitinib hin.
Polycythemia vera (PV) ist eine durch JAK2-Mutationen bedingte myeloproliferative Erkrankung. Bei Hochrisikopatienten sollen durch zytoreduktive Behandlung systemische krankheitsassoziierte Symptome verbessert werden und das Auftreten von thromboembolischen Ereignissen sowie die Transformation der PV in eine Myelofibrose (MF) und/oder eine akute myeloische Leukämie (AML) verhindert werden. Besonders gefährdet für Thrombosen und Krankheitsprogression sind die etwa 25% der Patienten, die eine Resistenz oder Unverträglichkeit gegenüber der gängigen zytoreduktiven Erstlinientherapie mit Hydroxyurea (HU) entwickeln. Ruxolitinib (RUX), ein JAK1/2-Hemmer, ist für Patienten mit PV zugelassen, die eine Resistenz oder Unverträglichkeit gegenüber HU aufweisen.
Die MAJIC-Studie
Die von Claire Harrison und ihrem Team durchgeführte randomisierte Phase II-Studie MAJIC untersucht die Wirksamkeit von RUX bei Patienten mit HU-Resistenz oder –Unverträglichkeit nach aktualisierten European LeukaemiaNet (ELN)-Kriterien im klinischen Alltag und soll mittels Beobachtung der Patienten über fünf Jahre Aufschluss über Langzeiteffekte von RUX bei PV geben. Primärer Studienendpunkt war das Erreichen der hämatologischen Komplettremission (CR) nach ELN-Kriterien nach einem Jahr, als sekundäre Endpunkte wurden hämatologische Teilremission (PR), Gesamtüberleben, thromboembolische Ereignisse und Transformation, Toxizität, sowie Symptomkontrolle und Lebensqualität untersucht.
Im Zuge der Studie wurden zwei Kohorten gebildet, die entweder zweimal täglich 5-10mg RUX (n=93) oder die besten verfügbare Standardtherapie (BAT, n= 89) erhielten; das Crossover war nicht erlaubt.