Neuer PI3K-Inhibitor verlangsamt das Wachstum von fortgeschrittenem Brustkrebs
In der klinischen Phase-III-Studie SANDPIPER verzögerte der PI3K-Inhibitor Taselisib in Kombination mit Fulvestrant das Wachstum von fortgeschrittenem Mammakarzinom um zwei Monate länger als die alleinige Hormontherapie. Gleichzeitig wurde das Risiko einer Verschlechterung der Erkrankung um 30 Prozent verringert. Taselisib ist gegen eine PIK3CA-Genmutation beim Brustkrebs gerichtet und laut den Autoren die erste und stärkste Behandlung einer relativ neuen Klasse von PI3K-Inhibitoren. Die Studie wurde heute auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2018 vorgestellt.
"Etwa 40 Prozent aller Patientinnen mit fortgeschrittenem Östrogenrezeptor-positiven Brustkrebs haben PIK3CA-Mutationen, was bedeutet, dass sie von Taselisib profitieren könnten", sagte José Baselga, MD, PhD und FASCO, der Chefarzt von Memorial Sloan Kettering Krebszentrum in New York. "Unsere Ergebnisse sind der Beweis dafür, dass die gezielte Behandlung dieses Signalwegs beim Brustkrebs effektiv ist. Der Nutzen für die Patientinnen war allerdings bescheidener als erhofft und es besteht die Gefahr erheblicher Nebenwirkungen durch die Zugabe von Taselisib. "
In der SANDPIPER-Studie wurden 516 postmenopausale Frauen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem, ER-positivem, HER2-negativem metastasierendem Brustkrebs aufgenommen, der sich trotz anfänglicher Hormonbehandlung mit Aromatasehemmern verschlechterte oder wieder auftrat. Frauen erhielten randomisiert Fulvestrant und Placebo (176 Frauen) oder Fulvestrant und Taselisib (340 Frauen).
Frauen, die Taselisib und Fulvestrant erhielten, hatten eine um 30 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit einer Verschlechterung ihrer Erkrankung als diejenigen, die Fulvestrant und ein Placebo erhielten. Weiters verlängerte Taselisib die Zeit bis zur Verschlechterung der Erkrankung um durchschnittlich zwei Monate (7,4 Monate vs. 5,4 Monate mit mit Taselisib/Fulvestrant vs. Fulvestrant/Placebo). Die Ansprechrate auf die Behandlung (Tumorschrumpfung) wurde mehr als verdoppelt, wenn Taselisib hinzugefügt wurde (28 gegenüber 11,9%). Daten zum Gesamtüberleben sind noch nicht verfügbar.