Neoadjuvantes Nivolumab ist sicher und effektiv bei NSCLC
Nivolumab als neoadjuvante Therapie bei Patienten mit großen Tumoren ohne Metastasierung ist sicher und führt zu einer relevanten pathologischen Antwort.
Neoadjuvante Therapien sind bei Patienten mit großen, resektierbaren Tumoren angezeigt. Das Ziel ist, den Tumor zu verkleinern um den chirurgischen Outcome zu verbessern. Darüber hinaus ist das Ansprechen des Tumors auf eine neoadjuvante Therapie mit längeren Überlebensraten assoziiert. Während bislang vor allem Chemo- und Radiotherapien im neoadjuvanten Setting zum Einsatz kommen, liegen nun erste Daten für eine zielgerichtete PD1 Inhibitor-Immuntherapie vor. Eine Studie der Johns Hopkins School of Medicine mit 20 Probanden zeigte eine relevante pathologische Antwort und wenig Nebenwirkungen.
Relevante Antitumoraktivität
“Dass neun von 20 Patienten, die nach einer neoadjuvanten Immuntherapie eine relevante pathologische Antwort zeigten, ist das erstaunlichste Ergebnis”, sagt Studienleiter Drew Pardoll. “Bei zwei Patienten wurden keine lebensfähigen Zellen im Resektat gefunden. Das ist insofern erstaunlich, als die Resektion in den meisten Fällen vier Wochen nach der ersten PD1-Inhibitor-Gabe durchgeführt wurde”. Eine relevante pathologische Antwort war bei 45% der Patienten zu beobachten.
T Zellen gegen Mikrometastasen
Der mechanistische Ansatz hinter dieser Therapie ist, den Tumor im Grunde als ‘Vakzin’ zu verwenden um T Zellen gegen den Tumor zu richten. Durch die Zirkulation im Blutkreislauf greifen diese T Zellen gezielt Mikrometastasen an. “Mikrometastasen sind die häufigste Ursache für ein Rezidiv”, so Pardoll.
Spezifische Immunantwort
Die Studienpatienten erhielten ein bis zwei Dosen Nivolumab, die zweite im Median 18 Tage vor der Resektion. Beim Follow-Up ein Jahr nach der Resektion hatten 16 von 20 Patienten überlebt und waren rezidivfrei. Um die Hypothese der tumorspezifischen Immunantowrt zu überprüfen, haben die Autoren die T-Zell-Antwort im Blut am Tag der Nivolumab-Gabe und 44 Tage nach der Resektion gemessen. “In den meisten Fällen haben wir nach vier Wochen eine Tumor spezifische T Zell Explosion festgestellt. Das legt nahe, dass die neoadjuvante Therapie die systemische antitumor-Immunaktivität verstärkt hat”, so Pardoll.
Obwohl die Studie mit 20 Teilnehmern klein ist, sind die Autoren zuversichtlich, dass Immuntherapien die neoajuvante Chemotherapie ergänzen oder ersetzen könnten.