Rufen Sie die Helfer zusammen
In jeder geriatrisch orientierten Hausarztpraxis gibt es Patienten, die ihren Ärzten, Betreuern und Angehörigen gehöriges Kopfzerbrechen bereiten. Hier kann eine Helferkonferenz wahre Wunder wirken.
Ehefrau, Tochter, Nachbar, Krankenpflege, Physiotherapeutin, Heimhilfe, 24-Stunden-Betreuerin, Seelsorger, Fachärzte, Amtsarzt und natürlich der Hausarzt: So mancher multimorbider Senior versammelt, ohne es zu ahnen, einen ganzen „Hofstaat“ um sich, und trotzdem tauchen oft große psychosoziale Probleme auf. „Helfersysteme brauchen Struktur und organisieren sich ab einer gewissen Zahl von Personen nicht von selbst“, erklärte Dr. Michael Wendler, Allgemeinmediziner in Graz, bei der Tagung für Allgemeinmedizin und Geriatrie in Wien. Je größer das Netzwerk um einen Patienten wird, umso unorganisierter läuft häufig die Kommunikation ab. „Die Helfer sind dann mehr im Netzwerk verstrickt, als dass sie agieren können“, attestierte Wendler. Deshalb kann es in komplexen Situationen – etwa bei akuten Krisen von alten, multimorbiden, alleinstehenden Patienten – hilfreich sein, alle Beteiligten zu einer Helferkonferenz zusammenzurufen.