30. Apr. 2015

Wenn Keime in die Wirbelsäule wandern

FALL – Auf dem Weg zur Diagnose einer Spondylodiszitis lauern etliche Fallen. Beim diesjährigen Geriatriekongress in Wien präsentierte Dr. Thomas Schönauer, Internist am Wiener Sophienspital, ein typisches Fallbeispiel. 

Immer wieder kehrten die Schmerzen der betagten Dame zurück.
Immer wieder kehrten die Schmerzen der betagten Dame zurück.

Eine 82-jährige Patientin wurde nach einer operativ versorgten pertrochantären Schenkelhalsfraktur von einer unfallchirurgischen Abteilung an die Akutgeriatrie im Sophienspital transferiert. Das Aufnahmelabor zeigte erhöhte Entzündungszeichen, und die Patientin klagte über gürtelförmige, stechende abdominelle Schmerzen, wie Schönauer berichtete. Aus dem Arztbrief der Unfallchirurgie ging hervor, dass schon präoperativ eine Druckdolenz im rechten Oberbauch sowie erhöhte Entzündungsparameter bestanden hatten. Die dort durchgeführte Diagnostik inklusive Abdomenultraschall, Blutkulturen und Harnkultur war negativ ausgefallen. Aufgrund der Anamnese, auf die im Folgenden noch genauer eingegangen wird, war auf der Unfallchirurgie eine Cholangitis suspiziert und eine Antibiose mit Sultamicillin und Metronidazol eingeleitet worden. Darauf hatte die Patientin gut angesprochen und konnte schließlich an der Hüfte operiert werden.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune