21. Juni 2023Grenzüberschreitende Kooperation

Passau – Schärding: Neues „Kindernotfall“-Fahrzeug spart Zeit

Seit Dezember 2022 ist ein speziell ausgestattetes Einsatzfahrzeug für Kindernotfälle an der Kinderklinik Dritter Orden Passau stationiert. Davon profitiert auch der Bezirk Schärding in Oberösterreich – bis zu 20 Minuten an Zeitverlust fallen damit weg.

Kinderklinik Dritter Orden Passau
Das Einsatzfahrzeug „Kindernotfall“ der Kinderklinik Dritter Orden Passau.

Das eigens auf Kindernotfälle spezialisierte Passauer Einsatzfahrzeug werde künftig auch in ländlichen Regionen „eine rasche und gute Notfallversorgung“ ermöglichen, hieß es kürzlich bei der Präsentation des Passauer Pkw am Klinikum Schärding der Oberösterreichischen Gesundheitsholding (OÖG). Damit sei das neue Notfallfahrzeug auch eine Bereicherung für den gesamten Bezirk.

„Gerade bei Neugeborenen, die außerhalb des Bereichs der Passauer Kliniken (Perinatalzentrum) auf die Welt kommen, gilt es, im Notfall schnell einsatzbereit zu sein, um ihr Leben zu retten oder auch schwere gesundheitliche Schäden abzuwenden“, erklärt Prof. Dr. Matthias Keller, Chefarzt und Ärztlicher Direktor der Kinderklinik Dritter Orden Passau.

Bis zu 20 Minuten schneller

Vor der Einführung des „Kindernotfall“-Fahrzeugs mussten Rettungswägen bei notärztlichen Einsätzen zuerst das neonatologische bzw. pädiatrische Intensiv-Team abholen. Erst dann konnten sie sich überhaupt in Richtung Einsatzort bewegen. Dieser Zeitverlust von bis zu 20 Minuten entfällt nun dank des neuen Einsatzfahrzeuges.

Ungefähr 10–20-mal jährlich ist wegen eines Notfalls auch eine Überstellung Neugeborener, die im Klinikum Schärding geboren wurden, in die Kinderklinik Passau notwendig. „Für unser Klinikum stellt das neue Notfallfahrzeug eine weitere qualitative Verbesserung und Sicherstellung der Versorgung unserer Neugeborenen dar“, betont Prim. Dr. Thomas Meindl, Ärztlicher Leiter am Klinikum Schärding. Und ergänzt: „Wir sind stolz auf die jahrelang gut funktionierende Kooperation mit der Kinderklinik Passau und gratulieren zu einem wunderbaren Einsatzfahrzeug.“

OÖG

Prim. Dr. Thomas Meindl, Ärztlicher Direktor am Klinikum Schärding.

Seit 2012 Kooperation über die Grenzen

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit besteht bereits seit 2012. „Seit mehr als zehn Jahren garantiert diese Zusammenarbeit, dass Kinder und Jugendliche in der oberösterreichischen Grenzregion bestmöglich und wohnortnah versorgt werden können – ohne bürokratischen Aufwand oder Genehmigungen“, betont Gesundheitslandesrätin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag. Christine Haberlander. Denn Gesundheit dürfe Grenzen kennen, fährt Haberlander fort. Das neue Einsatzfahrzeug speziell für Kinder sei ein „weiterer wichtiger Baustein für eine noch bessere Versorgung der Kleinen und Kleinsten im Bezirk“. Dies gebe ihnen zusätzliche Sicherheit und nehme den Eltern ihre Sorgen.