19. Juni 2024Potenzieller Gamechanger

EULAR: CAR-T-Zellen gegen Autoimmunerkrankungen

Die zunächst in onkologischen Indikationen entwickelte Therapie mit CAR-T-Zellen entwickelt sich zum Hoffnungsträger bei Autoimmunerkrankungen, insbesondere beim systemischen Lupus erythematodes (SLE). Eine im Rahmen des EULAR 2024 vorgestellten Phase-I/II-Studie zeigt bei allen bislang ausgewerteten Patientinnen und Patienten Remission bei kontrollierbaren Toxizitäten. Auch bereits publizierte Fallserien berichten gute Erfolge mit dieser Therapie.

Nahaufnahme einer Frau mit rotem Ausschlag im Gesicht aufgrund von Lupus, die eine Behandlung sucht
Ян Заболотний/AdobeStock

CAR-T-Zellen sind gentechnisch veränderte T-Zellen mit synthetischen antigenspezifischen Rezeptoren. CAR steht für „chimeric antigen receptor". Die Entwicklung dieser Zellen hat in der Onkologie bereits zu mehreren Zulassungen geführt. Allerdings haben CAR-T-Zellen auch bei anderen Erkrankungen Potenzial. Ihre Fähigkeit, eine rasche und tiefe B-Zell-Depletion zu verursachen, macht sie zu Kandidaten für die Therapie von Autoimmunerkrankungen.

Chimäre Antigenrezeptoren bestehen aus einer extrazellulären Antigen-bindenden Domäne, bei der es sich in der Regel um ein von Antikörpern abgeleitetes scFv („single-chain variable fragment") handelt. Außerdem besitzen sie eine Transmembrandomäne und eine kostimulatorische Endodomäne aus aktivierenden Bestandteilen des T-Zell-Rezeptor-Komplexes. Damit vereinigen CAR-T-Zellen verschiedene Aspekte der T-Zell-Aktivierung in einem Protein.1 „CAR-T-Zellen erkennen antigenexprimierende Zellen und töten sie. CAR-T-Zellen sind Serienkiller, die eine Zielzelle nach der anderen töten und an der Stelle der Antigenexpression proliferieren. Als T-Zellen können sie alle Orte und Gewebe im menschlichen Körper erreichen“, sagt Prof. Dr. Georg Schett vom Deutschen Zentrum für Immuntherapie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

T-Zellen des Patienten werden entnommen, modifiziert, expandiert und reinfundiert

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