13. Juni 2023Neue SLE-Leitlinie

Neue EULAR-Empfehlungen für Lupus erythematodes

Für die Behandlung des systemischen Lupus erythematodes (SLE) steht eine neue EULAR-Leitlinie kurz vor der Publikation. Im Rahmen des diesjährigen EULAR-Kongresses wurden die wichtigsten Änderungen vorgestellt. Sie beinhalten einen stärkeren Fokus auf den Einsatz der beiden spezifisch in der Indikation SLE zugelassenen Biologika, Belimumab und Anifrolumab.

Lupus-Wort auf Holzklötzen und Stethoskop auf hellgrauem Hintergrund geschrieben
Maks_Lab/GettyImages

Die Überarbeitung der aktuellen Empfehlungen für die Therapie des systemischen Lupus erythematodes (SLE) wurde notwendig, da neue Behandlungsstrategien ambitioniertere Therapieziele realistisch erscheinen lassen, so Prof. Dr. Dimitrios Boumpas, National and Kapodistrian University of Athens, School of Medicine. Dies betreffe sowohl neue zugelassene Therapien als auch neue Kombinationsmöglichkeiten. Darüber hinaus weist aktuelle Evidenz vermehrt auf die Toxizität einer langfristigen Exposition gegenüber Glukokortikoiden hin. Bei der Ausarbeitung der neuen Leitlinie habe man sich einerseits auf mehr als 20 Jahre Erfahrung mit Lupus-Leitlinien stützen können, habe sich jedoch auch an anderen EULAR-Leitlinien, insbesondere der RA-Leitlinie, orientiert. Obwohl Lupus komplexer sei, sei es dennoch möglich, einfache und übersichtliche Empfehlungen zu geben, erläutert Boumpas. Die Qualität der Lupus-Versorgung kann und soll anhand einer von der EULAR 2019 publizierten Checkliste überprüft werden.*

Multidisziplinarität der Betreuung im Fokus

Die fünf „overarching principles“ betonen die Wichtigkeit einer multidisziplinären Betreuung von Lupus-Patienten und -Patientinnen sowie einer regelmäßigen Erhebung der Krankheitsaktivität. Bereits entstandene Schaden soll zumindest jährlich evaluiert werden. Nicht-pharmakologische Interventionen wie Sonnenschutz, Nikotin-Stopp, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung werden empfohlen. Zur Verbesserung des langfristigen Outcomes ist auch auf die Knochengesundheit zu achten. Pharmakologische Interventionen richten sich nach Patienten- bzw. Patientinnen-Charakteristika, Typ und Schwere der Organbeteiligung, therapiebedingten Schäden, Komorbiditäten, Risiko von progredienten Organschäden und Präferenzen der Patientinnen und Patienten. Die Leitlinie hält fest, dass eine frühe Diagnose, ein regelmäßiges Screening auf Organbeteiligung, ein zügiger Therapiebeginn mit dem Ziel der Remission, oder, falls dies nicht möglich ist, der minimalen Krankheitsaktivität sowie strikte Adhärenz essenziell sind, um Flares und Organschäden zu verhindern und die Prognose sowie die Lebensqualität zu verbessern.

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