25. Juni 2025Schutz für Mitarbeiterinnen und Patienten

Verbale Deeskalation im psychiatrischen Setting

Rebecca Kandutsch ist psychiatrische Krankenpflegerin sowie Trainerin für Deeskalation nach dem Konzept von ProDeMa®. Gegenüber medonline.at schildert sie, wie mit verbaler Deeskalation Gewalt gegenüber Mitarbeiterinnen verhindert und damit pflegerische Beziehung sowie Compliance nachhaltig gesichert werden können.

Verbale Deeskalation bei aggressivem Verhalten
Viktoriia M/stock.adobe.com

Aggressives Verhalten hat häufig emotionale Ursachen, weiß Rebecca Kandutsch. „Wichtig ist die Frage, welches Gefühl hinter aggressivem Verhalten steht. Aggression ist oft erst die Folge einer Primär-Emotion. Das ist meistens Angst, die wiederum aus Gefühlen der Bedrängtheit oder Ohnmacht entsteht. Genauso aber können Scham, Empörung, Trauer oder Verzweiflung in Aggression münden“, erklärt die psychiatrische Krankenpflegerin und Deeskalationstrainerin. Ein schizophrener Patient, der keine Angst vor seinen Wahninhalten hat, ist daher möglicherweise weniger aggressionsgefährdet als vielleicht ein depressiver Patient mit massiven Ängsten.

"Was genau macht Sie jetzt so grantig?"

Deeskalation im psychiatrischen Setting ist eine Kernaufgabe von Pflegepersonen. Denn sie verbringen, sehr viel Zeit mit den Patienten und halten sich oft in deren Nähe auf. Um das Entstehen von Gewalt zu verhindern, setzen geschulte Personen nach dem Stufenkonzept von ProDeMa® (Institut für Professionelles Deeskalationsmanagement) zunächst auf Primärprävention und damit auf verbale Deeskalation.

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