21. Jän. 2019

Wie steigert ein QM-System den Ordinationserfolg?

Jeder Steuer- und Ärzteberater, der seine Aufgabe ernst nimmt, begrüßt das Engagement der Ärztekammer in Sachen Qualitätssicherung. Qualitätsmanagementsysteme hüten nicht nur die medizinische Güte der Ordination, sondern unterstützen auch den wirtschaftlichen Erfolg. Ich beobachte, dass Ordinationen, die nach QM-Kriterien arbeiten und organisiert sind, eindeutig bessere Erträge erwirtschaften als jene, die sich noch nicht mit diesem Thema auseinandergesetzt haben. Die Erklärung ist einfach: Die teilweise oder gesamte Einführung eines QM-Systems erfordert die intensive Beschäftigung des gesamten Ordinations-Teams mit Arbeitsabläufen, Patientenkommunikation und Kostengebarung. Festgeschriebene und standardisierte Arbeitsregeln bringen dadurch Zeit- und Geldersparnis.

Dazu kommt die Absicherung gegen Risiken wie Mitarbeiterwechsel und Urlaubsengpass: Fixe Aufgabenzuteilungen und Arbeitsplatzbeschreibungen verhindern das Chaos, wenn wichtige Know-how-Träger ganz oder vorübergehend für die Ordination ausfallen. Betriebswirtschaftliche Steuerungsinstrumente wie Budgetierung oder Investitions- und Liquiditätsplanung sind dabei wichtiger Teil jeder unternehmerischen Qualitätssicherung. Im freiwilligen ÖQM-System der Ärztekammer finden sich diese Anforderungen im Modul Steuerung und Führung. Als Steuerberaterin kann ich nur immer wieder betonen, dass Finanzpläne, beschleunigte Honorarabrechnungen und erweiterte Mitarbeiterführung sich unmittelbar positiv auf die Wirtschaftskraft der Ordination auswirken. Ein Großteil des Effektes ist dabei psychologisch zu begründen: Ein Ordinationsinhaber, der die Zahlen seines „Kleinunternehmens“ kennt, setzt entsprechende Handlungen. Verdrängen oder Ignorieren von Problemen werden dadurch ausgeschlossen – die häufigsten Ursachen für schlechten Unternehmenserfolg.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune