3. Dez. 2021Die praktische Frage

So kanalisieren Sie Ihre Patient:innen bereits am Empfang

Die Zeiten sind gerade kompliziert. Offensichtlich ist, dass besonders allgemeinmedizinische Ordinationen derzeit überrannt werden. Covid ist dabei nicht die einzige Ursache. Grippe, Husten und andere saisonbedingte Krankheiten sorgen für überdurchschnittlichen Andrang.

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Impfende Ordinationen – ihnen sei an dieser Stelle besonders gedankt – müssen ihr Leistungsangebot einschränken, weil keine Zeit mehr bleibt. Der Praxisorganisation kommt in derartigen Phasen besondere Bedeutung zu. Die Ordinationsassistent:innen haben dabei die wichtige Aufgabe der Torwächter:innen: Ihre Aufgabe ist es, infektionsverdächtige Patient:innen von weniger dringenden Fällen zu trennen.

Der erste Kontakt mit dem Patient:innen erfolgt bereits bei der Terminvergabe am Telefon oder beim Vorstellen an der Anmeldung. Die Frage nach Art und Dauer der Symptome, nach anamnestisch relevanten Faktoren wie einer zurückliegenden Reise oder erkrankten Familienmitgliedern etc. helfen, potenzielle Covid-Patient:innen und Akutpatient:innen zu identifizieren. Letztere benötigen einen sofortigen Termin, um so einen abwendbaren gefährlichen Verlauf rasch zu erkennen.

Covid-Patient:innen werden so weit wie möglich separiert oder an 1450 weiterverwiesen, was freilich viele Patient:innen auf sich allein gestellt lässt: Immer mehr Ordinationen verfügen über spezielle Eingänge, Räume oder Behandlungszeiten, wo diese Patient:innen unter geeigneten Rahmenbedingungen empfangen werden können. Exakte Fragen am Telefon helfen auch, den Zeitbedarf für den Termin abzuschätzen.

Auch inhaltlich können die fachlich geschulten Mitarbeiter:innen Weichen stellen, z.B. mit dem Hinweis bei banalen Infektionen und einem Antibiotikawunsch des Patient:innen, dass so ein starkes Mittel vielleicht nicht nötig sein wird, wohl aber eine körperliche Untersuchung durch den Arzt/die Ärztin sinnvoll ist. Die Besprechung solcher Situationen in Teamsitzungen, entsprechende Abschnitte im Ordner Qualitätsmanagement (QM) und regelmäßige Schulungen der MFA sind dafür wichtig.

Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune