Sollen Pädiater die Eltern gleich mitimpfen?
Diskussion – Die Frage, ob die Impflücken junger Eltern beim Kinderarzt geschlossen werden könnten, ist gar nicht so einfach zu beantworten. (Medical Tribune 4/18)
Zu geringe Durchimpfungsraten gefährden nicht nur die individuelle Gesundheit, sondern auch die der Mitmenschen. Doch gerade bei den hochansteckenden Masern, die in den letzten Jahren in verschiedenen europäischen Ländern immer wieder Todesopfer gefordert haben und von denen im vergangenen Jahr kein einziges österreichisches Bundesland verschont geblieben ist, bestehen in einigen Teilen der Bevölkerung noch immer Impflücken. Besonders bei den jungen Erwachsenen (geboren in den 1990er-Jahren) finden sich niedrige MMR-Durchimpfungungsraten und etwa ein Drittel der vor 1990 Geborenen haben nur eine Impfung erhalten. Viele dieser (jungen) Erwachsenen sind mittlerweile Eltern geworden und nehmen mit ihrem Nachwuchs Impftermine beim Kinderarzt wahr. Der darf die Eltern allerdings nicht gleich mitimpfen.