Kammer bekämpft den blauen Dunst
RAUCHEN – Die Standesvertretung der Wiener Ärzte will die von der FPÖ forcierte Abkehr vom Nichtrauchergesetz nicht kampflos hinnehmen und mobilisiert mit einem Volksbegehren den Widerstand. (Medical Tribune 1-3/18)
Das Thema Rauchen steht auch im neuen Jahr im Fokus. Das Präsidium der Wiener Ärztekammer hat einstimmig Schritte zur Einleitung eines Volksbegehrens für die Beibehaltung des 2015 beschlossenen Nichtrauchergesetzes, das auch ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie beinhaltet, beschlossen. Das Kammeramt wurde beauftragt, alle rechtlichen Erfordernisse entsprechend vorzubereiten. Es sei eine Schande, dass es eines solchen Kraftakts überhaupt bedarf, betont dazu Ärztekammer-Präsident Dr. Thomas Szekeres. Schon derzeit gehöre Österreich hinsichtlich Gesundheitsvorsorge und Prävention zu den Schlusslichtern Europas. Die Ärztekammer habe sich zu dieser „wohl nicht alltäglichen“ Maßnahme entschlossen, um doch noch der Vernunft in Österreich zum Durchbruch zu verhelfen: „Das sind wir unseren Patienten einfach schuldig“, meint Szekeres. Die Abkehr vom Nichtrauchergesetz 2015 und vom generellen Rauchverbot in der Gastronomie hätte massive gesundheitliche Auswirkungen auf große Bereiche der Bevölkerung, so der Präsident der Wiener wie auch der Österreichischen Ärztekammer. Es sei nun einmal Faktum, dass ein Drittel aller Krebserkrankungen auf Rauchen zurückzuführen ist. Generelle Rauchverbote in anderen EU-Ländern hätten weiters gezeigt, dass damit Herzinfarkte, Atemwegserkrankungen, Angina pectoris sowie die Frühgeburtenrate und die Anzahl der zu kleinen Neugeborenen reduziert werden konnten.