Don’t leave them behind …

Am 14. Oktober wird wieder weltweit der World Hospice and Palliative Care Day gefeiert. Dieser Internationale Hospiz- und Palliative Care Tag steht jedes Jahr unter einem bestimmten Motto. Heuer ist dies „Universal Health Coverage and Palliative Care – Don’t leave those suffering behind!“ Veranstaltungen rund um den Erdball sollen auf die Bedeutung von guter Hospiz- und Palliativbetreuung aufmerksam machen, Gelungenes feiern und durch den Erlös von Veranstaltungen auch Nötiges fördern und unterstützen. Wie sieht es in unserem Land also aus an diesem Tag der weltweiten Aufmerksamkeit? Mit der vor dem Sommer beschlossenen Spezialisierung in Palliativmedizin ist ein sehr wichtiger Schritt getan, wobei die Umsetzung aber natürlich erst beginnt. Seit 2004 gibt es das System der abgestuften Hospiz- und Palliativversorgung in Österreich. Ein System übrigens, das vom Prinzip her europaweit bemerkt und beachtet wird – auch wenn es in unserem insgesamt hoch entwickelten Land in der Umsetzung und auch Finanzierung dieses Modells noch deutliche Mängel gibt.

Das Österreichische Hospiz- und Palliativforum – ein Gremium, welches 2015 aus der Parlamentarischen Enquetekommission „Würde am Ende des Lebens“ heraus entstanden ist – tagt regelmäßig. Es soll Modelle entwickeln, welche die Finanzierung von Hospiz- und Palliativdiensten all dieser Stufen des abgestuften Systems bald einmal wirklich gewährleisten! Wenn wir uns bewusst machen, dass es in 42 Prozent der Länder weltweit noch gar keine Dienste von Hospiz und Palliative Care gibt, dann gehören wir natürlich auch hier zu den privilegierten Menschen weltweit. Und klar ist, dass es „Universal Health Coverage“ ohne durchgehende gleichwertige Inklusion von Palliative Care ins Gesundheitssystem nicht gibt. Von daher gibt es noch viel zu tun – auch hier bei uns in Österreich! Auch wenn wir uns angesichts des Niveaus des Wahlkampfes gerade wirklich in der Zeit „fokussierter Unintelligenz“ (© Michael Häupl) befinden, soll es hoffentlich bald wieder intelligent und fokussiert weitergehen. Und seien wir uns bewusst, es geht hier um ein ganz grundsätzliches Menschenrecht: „Lassen wir die leidenden Menschen nicht zurück!“

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune