29. Feb. 2016

Schweiz: Zulassungsstopp für Ärzte endet bald

Die vor 15 Jahren in der Schweiz eingeführte, befristet geltende Zulassungsbeschränkung für Ärzte wird nicht fortgeführt.

Foto: iStockphoto, Denyshutter
Genfer Gynäkologen bezeichnen die Ablehnung des Zulassungsstopps des Nationalrates in der Wintersession als “beschämend” und befürchten, dass es ab Juli in einem Markt, der vor allem in den großen Städten bereits gesättigt sei, zu einer Ärzteflut kommen werde.

 

Im kommenden Juli geht die seit dem Jahr 2001 geltende Periode, die einen Zulassungsstopp für Ärzte in der Schweiz vorsieht, zu Ende.

Da während der vorübergehenden Aufhebung der Zulassung neuer Ärzte im Jahr 2012 doppelt so Niederlassungen verzeichnet wurden wie im Jahr davor, befürchten Vertreter des Berufsverbands der Genfer Gynäkologen und Geburtshelfer eine Ärzteschwemme. Neben steigenden Kosten sorgen sie sich vor allem um Qualitätseinbußen, da ausländische Ärzte nicht nach Schweizer Standards ausgebildet worden seien.

Schweizer Hochschulrat empfiehlt Numerus clausus für Humanmedizinstudium

Nicht nur die Niederlassung zahlreicher Ärzte wird in der Schweiz befürchtet, sondern auch eine äußerst hohe Anzahl von Studierenden im Fach Humanmedizin. Aus diesem Grund empfiehlt der Schweizer Hochschulrat einen Numerus clausus für diese Studienrichtung.

In den Kantonen Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Bern, Freiburg und Zürich wurde für das Studium der Human-, Zahn- und Veterinärmedizin sowie der Chiropraktik eine Zulassungsbeschränkung empfohlen. Darüber hinaus soll es dem 8. Juli einen Eignungstest geben.

Um die Anzahl der Abschlüsse im Fach Humanmedizin zu erhöhen, wurden am 25. Februar der Inhalt und die Ausgestaltung des Sonderprogramms “Erhöhung der Anzahl Abschlüsse in Humanmedizin” verabschiedet.

Quelle: APA