Dr. Pichlbauer: Tausche Kassenarzt gegen Wahlarzt
Dieser Tage gab es einen bemerkenswerten Kurier-Artikel. Er thematisierte, dass eine Patientin nach Sturz beim Wandern zum Wahlarzt ging. Dort wurde ein Röntgen angefertigt, die Wunde behandelt und ein Verband angelegt; Kosten: 190,40 Euro. Die Krankenkasse erstattete aber nur 14,28 Euro. Wütend über diesen Betrag, wandte sie sich an die Wiener Patientenanwaltschaft. Im Artikel nicht thematisiert wurde, dass offenbar ein Kassenarzt für ein Röntgen und eine Wundversorgung samt Verband ein Honorar von 17,85 Euro erhält.
Um 17,85 Euro diese Leistungen anbieten, ist unmöglich. Kein Wunder also, dass Kassenärzte es nicht machen, mal abgesehen, dass es wegen der Fächerabgrenzung den wenigsten möglich sein wird, ein eigenes Röntgen zu betreiben. Und wenn Kassenärzte diese Leistung nicht erbringen können, dann müssen es Spitalsambulanzen und Wahlärzte. Letztere zu einem Preis, der mindestens kostendeckend ist.