Asklepios: Eine Gewerkschaft, die keine sein darf
Die Umsetzung der EU-Arbeitszeitrichtlinie sorgt in den Spitälern nach wie vor für heftige Debatten. Zwar haben sich die Wogen langsam geglättet und es sind Vereinbarungen über einen Ausgleich für Gehaltseinbußen gefunden worden, doch hinter den Kulissen brodelt es weiter. Auch die Ärztekammer und ihre Funktionäre stehen unter Druck.
Da verhandelt man in allen Bundesländern intensiv darum, dass Spitalsärzte durch die Arbeitszeitverkürzungen keine Gehaltseinbußen erleiden, und dann das: Die solcherart Vertretenen sind unzufrieden – mit der Art der Verhandlungen und den ersten Ergebnissen. In der Wiener Weihburggasse dürften sich in den vergangenen Wochen manche Ärztekammerfunktionäre gefühlt haben wie vor knapp 170 Jahren die Habsburger. Im Zuge der revolutionären Ereignisse von 1848 soll Kaiser Ferdinand im Angesicht der protestierenden Wiener seinen Kanzler Metternich gefragt haben: „Was mach’n denn all die viel’n Leut’ da? Die san so laut!“ Dessen Antwort: „Die machen eine Revolution, Majestät.“ Ferdinand darauf konsterniert: „Ja, dürfen’s denn des?“