Krebs: Roter Teppich statt Steine im Weg
Beseitigung von Hindernissen für die grenzüberschreitende Forschung, Warnhinweise auf alkoholischen Getränken, Verschärfungen bei Tabak, Neuregelungen bei den E-Zigaretten: So lauten die Forderungen des EU-Parlaments in Sachen Krebsbekämpfung.
Der Kampf gegen Krebs ist aktuell ein Schwerpunkt in der Europäischen Union. Im Rahmen eines Aktionsplans stellt die EU-Kommission für die nächsten Jahre insgesamt vier Milliarden Euro für Vorsorge, Früherkennung, gerechteren Zugang zu Diagnostik und Behandlung sowie die Verbesserung der Lebensqualität von Krebsleidenden und Überlebenden zur Verfügung. In wenigen Tagen wird das Europäische Parlament über den Abschlussbericht ihres Sonderausschusses Krebsbekämpfung abstimmen und die darin enthaltenen Vorschläge bzw. Forderungen beschließen. „Ohne europäische Zusammenarbeit können wir es nicht schaffen, den Krebs zu besiegen“, bekräftigt Dr. Peter Liese, der gesundheitspolitische Sprecher der Europäischen Volkspartei (EVP).
Grenzüberschreitende Studien
Die Europaabgeordneten fordern unter anderem die Ernennung eines Sonderbeauftragten bei der Europäischen Kommission, der sich mit allen Hindernissen für die grenzüberschreitende Krebsforschung befassen und Wege zu ihrer Beseitigung finden soll. Um zum Beispiel erfolgversprechende klinische Prüfungen durchzuführen, brauche man eine gewisse Fallzahl, die ein Mitgliedstaat allein gar nicht erreichen kann. Der Zugang zu grenzüberschreitenden klinischen Studien gestalte sich jedoch schwierig: „Die Forscher werden schier verrückt durch die vielen nationalen Regelungen, die nicht aufeinander abgestimmt sind“, erklärte Liese bei einem Online-Gespräch Ende Jänner und meint damit etwa die von Mitgliedstaat zu Mitgliedstaat unterschiedlichen Auslegungen der EU-Datenschutzregeln: „Wir wollen den Forschern den roten Teppich ausrollen und nicht Steine in den Weg legen.“