Kammer-Panorama (Teil 3)
Woche für Woche präsentiert Ihnen medonline.at die neuesten Meldungen aus den Ärztekammern.
Ärztekammer Wien
Kindergesundheit im Fokus
Auf den dringend notwendigen Ausbau der Kinder- und Jugendpsychiatrie (nicht nur) in Wien wurde bereits öfter hingewiesen, zuletzt vom Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker in der ORF-Live-Diskussion „Im Zentrum“ Anfang Februar. Dieser erhielt nun Unterstützung von Dr. Johannes Steinhart, Vizepräsident und Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte der ÄK Wien. „Wir brauchen mindestens fünf Kassenplanstellen mehr für die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Wien“, fordert Steinhart von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). Der Regionale Strukturplan Gesundheit (RSG) müsse dringend umgesetzt und die darin vorgesehenen Kassenplanstellen „raschest“ ausgeschrieben werden.
Ein kleiner Fortschritt im Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) konnte allerdings vor wenigen Tagen mit der Eröffnung eines neuen Ambulatoriums für KJP auf dem Gelände des Krankenhaus Hietzing erzielt werden. Seit Dezember 2019 werden dort 160 Kinder und Jugendliche von einem 24-köpfigen multiprofessionellen Team betreut. Außerdem sind an das Ambulatorium Wohnkleingruppen angeschlossen, und es wird auch „Home Treatment“ (Betreuung durch mobile Teams zu Hause) angeboten.
Bereits seit Jänner 2019 sind in Wien an allen Wochenenden und Feiertagen Kinderarztordinationen geöffnet. Zur Information stellt die ÄK Wien monatlich Plakate über die erweiterten Öffnungszeiten der Ordinationen und Gruppenpraxen für Kinder- und Jugendheilkunde zur Verfügung, die an Kinderabteilungen bzw. -ambulanzen geschickt werden. Die elektronische Version der Plakate ist unter diesem Link abrufbar. Die Adressen der diensthabenden Ordinationen sind auch online unter www.aekwien.at/kinder verfügbar und werden laufend aktualisiert.
Ärztekammer für Steiermark
Reaktion zu Kürzungen in der Primärversorgung
Die Pläne des Gesundheitsfonds zur drastischen Kürzung von allgemeinmedizinischen Kassenstellen in der Steiermark haben in den letzten Wochen für Wirbel gesorgt. Diese Streichungen wurden mit einer höheren Versorgungswirksamkeit von Ärzten in Primärversorgungseinheiten begründet. Doch Dr. Norbert Meindl, Vizepräsident und Obmann der niedergelassenen Ärzte der ÄK Steiermark, warnt: „Der Gesundheitsfonds darf Primärversorgungseinheiten nicht als Vorwand für Kürzungen missbrauchen.“
Von allen steirischen Regionen sei der Bezirk Liezen am schlechtesten versorgt und am stärksten von diesen Kürzungen betroffen. Daher Meindls Forderung: „Wenn die Planer den Menschen im Bezirk Liezen eine Stärkung der extramuralen Versorgung als Ausgleich für den Wegfall von Spitalsbetten versprechen, müssen sie dieses Versprechen auch einhalten.“