12. Sep. 2019

Österreichische Krebshilfe: „Passivrauch auch nach 20 Uhr krebserregend“

Die Unterstützung der Wirtschaftskammer für den von der FPÖ geforderten Kompromissvorschlag, das Rauchen in definierten Raucherbereichen in Lokalen ab den Abendstunden zu erlauben, ist für die Don’t Smoke-Initiatoren unbegreiflich.

„Der vorliegende Kompromissvorschlag ist ein einziger Angriff auf die Gesundheit der Jugend und der Arbeitnehmer in den Lokalen“, ärgert sich Krebshilfe-Präsident Paul Sevelda. „Denn es sind die Jugendlichen, die in den Abendstunden in der Gastronomie zu Gast sind. Die Aufhebung des Rauchverbots in genau dieser Zeit ist verantwortungslos und setzt die Gesundheit der Jugend aufs Spiel.“

Wie ernst es die FPÖ mit den Wirten wirklich meint, ist für den Krebshilfe-Präsidenten fraglich: „Den ÖVP-Abänderungsantrag zur Investitionsprämie und zum Schutz der Gastronomen bei übermäßiger Lärmbelästigung hat die FPÖ im Mai nicht zugestimmt. Das wäre eine direkte Unterstützung für die Gastronomie.“ Und fraglich ist für Sevelda auch die Rolle der Wirtschaftskammer: „Gerade die Wirtschaftskammer, die das nun beschlossene Gesetz im Jahr 2015 selbst mitverhandelt hat, sollte zu ihrem Wort stehen und sich nicht für ein Wahlkampf-Geplänkel hergeben.“

Ähnlich argumentiert auch Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres, der darüber verärgert ist, dass einzelne Politiker ihre Aufgabe darin sähen, im Sinne der Gesundheit der Menschen beschlossene und längst erledigte Gesetzesvorhaben erneut wieder in Diskussion zu bringen. „Sinnvoller wäre es, sich um innovative neue Projekte und Vorhaben zu kümmern“, betont Szekeres. Gerade im Bereich der Gesundheitsprävention gäbe es in Österreich genügend Betätigungsfelder, die lohnender sind und Menschen wirklich Nutzen bringen könnten.

Quelle

Österreichische Krebshilfe, Pressemeldung vom 12. September 2019, abgerufen am 12. September 2019