Initiativen zur Verbesserung des Impfwesens
Hersteller wollen den eImpfpass für alle. Schulärzte müssten und Apotheker würden gerne impfen. (Medical Tribune 1–4/19)
„Impfen soll einfach und schnell möglich sein, Nicht-Impfen kompliziert und hürdenreich“, lautet das Rezept der Fachärztin für Innere Medizin und Präsidentin des Bundeselternverbands, Dr. Susanne Schmid, um die Durchimpfungsrate in Österreich zu verbessern. In diesem Ziel zeigt sie sich mit allen Experten einig, die am Mittwoch der vergangenen Woche auf Einladung des Verbands der Impfstoffhersteller (ÖVIH) Vorschläge und Initiativen zur Verbesserung des Impfwesens in Österreich vorstellten. Konkret will Schmid Schulärzte zum Impfen verpflichten, Eltern dabei nur eine Opt-out-Möglichkeit einräumen und „Konsequenzen für nicht geimpfte Kinder in Schulen und Kindergärten“.
Hürden aus dem Weg räumen will auch die Apothekerkammer, schilderte Priv.-Doz. DDr. Philipp Saiko, Präsident der Apothekerkammer in Wien. Dazu diene jetzt schon die Apo-App, die als Impfpass genutzt werden könne. Und nach Vorbild von Ländern wie Portugal, Irland oder der Schweiz sollten Apotheker zumindest saisonale Impfungen durchführen dürfen. Impfstoffherstellern wiederum ist eine bessere Datenbasis ein großes Anliegen. Derzeit gebe es keine fundierten Informationen über die Durchimpfungsraten, der elektronische Impfpass sollte deshalb für alle Personengruppen rasch eingeführt werden, forderte ÖVIH-Präsidentin Renée Gallo-Daniel. Und ihre Kollegin vom EU-Impfstoffherstellerverband, Heike Galbraith, sieht in EU-weit einheitlichen Zulassungs- und Verpackungsvorschriften ein Mittel gegen Impfstoffengpässe.