1. Juli 2024Interstitielle Lungenerkrankungen

An organisierende Pneumonie denken!

Die Symptome der organisierenden Pneumonie sind unspezifisch, deshalb ist die Diagnose entsprechend kniffelig. Doch der Aufwand lohnt sich, denn viele Patientinnen und Patienten sprechen gut auf Glukokortikoide an und die Prognose fällt deutlich besser aus als bei vielen anderen interstitiellen Lungenerkrankungen.

Sample of bronchial lavage after bronchoscopy of a patient
DOUGLAS/AdobeStock

Mit einem Anteil von etwa 5–10% an allen interstitiellen Lungenerkrankungen ist die organisierende Pneumonie eher selten, schreiben Barbara Ruijs vom Stadtspital Triemli in Zürich et al. Diese aseptische Erkrankung, die früher Bronchiolitis obliterans mit organisierender Pneumonie genannt wurde, kann eine Folge von Medikamenteneinnahme (z.B. Amiodaron, Betablocker, Carbamazepin, Penicillin, Trastuzumab) oder Kokainkonsum sein. Zahlreiche Komorbiditäten werden mit der Erkrankung assoziiert, darunter Herzinsuffizienz, chronische Thyreoiditis, rheumatologische Erkrankungen, hämatologische Malignome, andere interstitielle Pneumonien sowie mikrobielle, parasitäre oder Pilzinfektionen. Auch im Zusammenhang mit einer Aspiration oder Bestrahlung ist die Erkrankung beschrieben. Häufig bleibt die Ursache allerdings unklar, man spricht dann von einer kryptogen organisierenden Pneumonie.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune