30. Aug. 2023PIF 2023

Schweres Asthma bei Kindern

Schweres Asthma ist selten. Im Kindesalter betrifft es weniger als 5%. Eine Next-Generation-Therapie mit Biologika ist auch bei Kindern möglich und individuell sinnvoll. Die Auswahl des Biologikums muss sich am Asthma-Phänotyp orientieren. Möglicherweise lässt sich mit einem Biologikaeinsatz bei schwerer atopischer Dermatitis auch der „atopische Marsch“ zu späterem Asthma verhindern.

Young female in white t-shirt using blue asthma inhaler for reli
Orawan/AdobeStock

Laut KIGGS-Studie, die seit 2003 Daten zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland erhebt, leiden 8,6% der 11- bis 13-jährigen Buben und 5,4% der Mädchen in dieser Altersgruppe unter Asthma. Die bekannte Knabenlastigkeit schwächt sich nach der Pubertät zunehmend ab. Nimmt man alle atopischen Erkrankungen (zu denen neben Asthma auch noch die Neurodermitis und allergische Rhinokonjunktivitis gehören), findet man bei Jugendlichen eine Prävalenz von fast 30%. Von allergischen Sensibilisierungen sind sogar 50% der Jugendlichen betroffen. IgE-vermittelte Allergien gehören damit zu den häufigsten Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter.

Nach wie vor eine therapeutische Herausforderung für pädiatrische Pulmologinnen und Pulmologen sind Kinder mit schwerem Asthma. Wie häufig sind diese Fälle im Kindesalter? Univ.-Prof. Dr. Szolt Szépfalusi, Abteilung für pädiatrische Pulmologie, Allergologie und Endokrinologie, Medizinische Universität Wien, schätzt, dass weniger als 5% der kindlichen Asthmatikerinnen und Asthmatiker wirklich ein schweres Asthma haben.

Das bestätigen auch Daten aus dem schwedischen BAMSE-Projekt: Eine Auswertung der bevölkerungsbasierten Kohortenstudie mit Neugeborenen der Jahre 1994 bis 1996, die über 16 Jahre hinweg allergologisch-immunologisch beobachtet wurden, ergab, dass im 12. Lebensjahr 329 der 3.015 nachverfolgten Kinder ein Asthma hatten (= 11%), davon 7 ein schweres Asthma (= 2,1% der Asthmatiker bzw. 0,23% der Population). „Schweres Asthma ist also selten, aber doch häufiger als eine seltene Erkrankung, die definitionsgemäß dann vorliegt, wenn maximal einer von 2.000 Menschen betroffen ist“, so der Pädiater.

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