Asthma-Update 2023

Die Diagnose und Therapie von Asthma hat sich zu einem sehr dynamischen Feld entwickelt. Auch in diesem Jahr gibt es einige wesentliche Neuigkeiten. Dazu zählen Änderungen bei der Asthma-Diagnose, die Empfehlung von ICS-FABA1-Kombinationen zur Bedarfstherapie auch bei höhergradigem Asthma und ein neuer Antikörper für die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit schwerem Asthma.

iStock/Ekaterina Kuznetsova

Mit „Wind of Change“ betitelte Univ.-Prof. Dr. Roland Buhl, Zentrum für Thoraxerkrankungen, Johannes Gutenberg Universität Mainz, seinen diesjährigen Vortrag bei der von AstraZeneca unterstützten Fortbildungsveranstaltung „Pneumologie im Fokus“ in St. Wolfgang, in dem er die wesentlichen Neuerungen in der Diagnostik und Therapie von Asthma zusammenfasste.

Neues Asthma-Diagnoseschema

Ein immer wieder umstrittenes Thema ist die Abgrenzung zwischen Asthma und COPD. Hier gibt es in der neuen Leitlinie der European Respiratory Society (ERS) zur Asthma-Diagnose einige wesentliche Änderungen: „Das Schlüsselkriterium der Asthma-Diagnose bleibt natürlich die Reversibilität einer gegebenen Obstruktion“, unterstreicht Buhl. Für ein Asthma spricht eine FEV1-Zunahme um >12% und >200ml. An die zweite Stelle aufgerückt ist mit FeNO (Stickoxid im Atemexhalat) ein Biomarker. Wenn FeNO sehr hoch ist (>50ppb), besteht ein berechtigter Grund zur Annahme, dass es sich um eine Asthma-Erkrankung handeln könnte. Die Aufwertung von FeNO ist allerdings nicht ganz unumstritten. „Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Evidenz dafür bereits ausreicht“, so der Pneumologe. Als dritter diagnostischer Hinweis auf ein Asthma wird in der ERS-Leitlinie eine Peak-Flow-Variabilität von mehr als 20% angeführt. Der Vorteil der PEF-Messung gegenüber der Spirometrie ist, dass Peak-Flow-Meter wesentlich breiter verfügbar sind. „Am Ende des Tages sind aber immer noch wir Pneumologinnen und Pneumologen der Schlüssel zur Asthma-Diagnostik“, betont Buhl. Wenn die Diagnose weiterhin unklar bleibt, entscheidet die vom Facharzt/der Fachärztin gemessene bronchiale Hyperreagibilität, ob eine Atemnot als Asthma eingestuft werden kann oder nicht.

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