8. März 2021CONFIRM-Studie

WCLC 2020: Immuntherapie beim fortgeschrittenen Mesotheliom erstmals erfolgreich

„Bisher gibt es keine Phase-3-Studien, die eine Verbesserung des Gesamtüberlebens gezeigt haben“, betonte Prof. Dr. Dean Fennell, Universität von Leicester, Großbritannien, in seinen einleitenden Worten. An der CONFIRM-Studie nahmen 332 Patienten teil, die zuvor mindestens eine Erstlinientherapie für ihr malignes, pleurales oder peritoneales Mesotheliom erhalten hatten und einen guten Aktivitätsstatus aufwiesen, nämlich ECOG (Eastern Cooperative Oncology Group) 0/1. Im Vergleich waren die Ausgangswerte der Nivolumab- und der Placebogruppe ausgeglichen: medianes Alter 70 und 71, Anteil der epitheloiden Tumoren je 88 Prozent, Drittlinientherapie in 56 Prozent bzw. 59 Prozent der Fälle. Ein deutlicherer Inter-Gruppen-Unterschied bestand im Anteil der Patienten mit ≥1 Prozent PD-L1 TPS: Nivolumab-Gruppe 37 versus Placebogruppe 20 Prozent. Die Patienten wurden 2:1 randomisiert und zudem nach epitheloider oder nicht-epitheloider Tumorhistologie stratifiziert. Die Behandlung erfolgte mit 240 mg Nivolumab oder Placebo alle 14 Tage. Therapiert wurde maximal zwölf Monate bzw. bis zum Zeitpunkt des Auftretens von Progression oder inakzeptablen Nebenwirkungen. Als primäre Endpunkte wurden das vom Prüfarzt berichtete OS und PFS definiert.

Inhaltsverzeichnis
Fortgeschrittenes Mesotheliom aufgrund von Asbestexposition bei CT und Röntgen
iStock/radiologist

Ergebnisse

Bereits die Interimsanalyse ergab eine signifikante Differenz zugunsten der Nivolumab-Therapie mit einem medianen OS von 9,2 versus 6,6 Monate (Hazard Ratio (HR) 0,72; p=0,018). Das mediane PFS belief sich auf 3,0 Monate mit Nivolumab und 1,8 Monate mit Placebo (HR 0,61), was einer 39-prozentigen Reduktion des Risikos einer Progression in der Verum-Gruppe gleichkommt. Das 12-Monats-PFS betrug 14,5 (Nivolumab) und 4,9 Prozent (Placebo). Der positive Therapieeffekt beruhte auf dem Ansprechen der Patienten mit epitheloiden Tumoren, die den größten Teil der Studienpopulation ausmachten. In dieser Gruppe dauerte das mediane OS 9,4 Monate im Vergleich zu 6,6 Monate bei Placebo (p=0,021). Bei den nicht-epitheloiden Mesotheliomen gab es keinen signifikanten Unterschied zwischen Verum- und Placebogruppe. Aufgrund der eindeutigen Datenlage wurde die Studie vorzeitig mit positivem Ausgang beendet.

In puncto Therapiesicherheit unterschied sich die Nivolumab-Behandlung wenig von der Placebogruppe: Grad-≥3-Nebenwirkungen betrafen mit Nivolumab 45 Prozent und mit Placebo 42 Prozent der Patienten, wobei schwere Ereignisse bei 36 Prozent unter Verum und 39 Prozent unter Placebo auftraten. Eine Subgruppenanalyse nach PD-L1 TPS zeigte, dass PD-L1 nicht als Biomarker zur Klärung, welche Gruppe am meisten von der Therapie profitiert, geeignet ist.

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