19. März 2025Gastkommentar Apothekerverband

Die richtigen Akzente im Regierungsprogramm konkretisieren

Spekulationen gab es viele: Geht sich trotz unterschiedlicher Standpunkte eine Koalition von ÖVP und SPÖ doch noch aus, wird es gar eine Dreierkoalition unter Beteiligung der NEOS geben oder führt der Weg unweigerlich zu Neuwahlen?

Letztendlich wurde von schwarz-rot-pinken Parteivertreter:innen auf mögliche Gemeinsamkeiten sondiert und die neue Bundesregierung Anfang März angelobt.

Höchste Zeit, denn die mannigfachen Herausforderungen unserer Zeit lassen sich nicht länger auf die lange (Regierungs-)Bank schieben: von wirtschaftlichen Krisen über globale Unsicherheit bis zu steigender Ressourcenknappheit und Unterbrechungen von Lieferketten, die sich auch in unseren Betrieben unmittelbar auswirken. Eine handlungsfähige Regierung ist daher unerlässlich. Zumal wir auch im Inland vor einige Baustellen stehen – nicht zuletzt im Gesundheitsbereich.

Dass ein eigenes Staatssekretariat ins Leben gerufen wurde, das sich ausschließlich um den Bereich Gesundheit kümmern wird, ist ein positives Signal. Natürlich kann man darüber streiten, ob das gesamtgesellschaftlich so wichtige Thema nicht ein Ministerium verdient hätte – umgekehrt betrachtet, kann man argumentieren, in einem Megaressort mit Sozialem, Pflege und anderen Materien bekäme die Gesundheit weniger Aufmerksamkeit. Wir blicken also optimistisch in die Zukunft und werden proaktiv und konstruktiv auf „unsere“ Staatssekretärin, Ulrike Königsberger-Ludwig, zugehen.

Mit ihr werden wir daran arbeiten, die erkennbaren richtigen Akzente im Regierungsprogramm zu konkretisieren. Sei es beim Ausbau von dringend notwendigen Präventionsangeboten unter Mitarbeit der Apothekerschaft, die Stärkung des Pharmastandortes Österreich oder die Erarbeitung von neuen Finanzierungsformen. Gute Ansätze für uns Apotheker:innen zeigen sich beim Subkapitel Versorgungssicherheit im Arzneimittel-Bereich. Die Festschreibung, dass rezeptpflichtige Arzneimittel durch Onlineapotheken nicht versendet werden dürfen, ist ein wichtiger Schritt in Richtung Aufrechterhaltung der Patientensicherheit und für Stärkung unserer Standort-Apotheken. Auch die Etablierung von Gesundheitslotsinnen und -lotsen kann unsere Rolle noch weiter stärken.

Noch sind es Überschriften, die konkrete politische Umsetzung und reale Ausgestaltung wird sich zeigen. Wir Apotheker:innen stehen mit unserem Know-how auf jedem Fall als Impulsgeber:innen, Umsetzer:innen  und solide Partner:innen im Gesundheitswesen zur Verfügung.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Gastkommentar, für den der jeweilige Autor verantwortlich ist; die Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und Herausgeber wieder.