8. Mai 202415. Rare Diseases Dialog

Bewertungsboard für teure Therapien bereitet viele Sorgen

Ein bundesweit gleicher Zugang für hochpreisige Arzneimittel ist zu begrüßen, so der Tenor der Fachleute zum neuen Bewertungsboard, dem sich der 15. Rare Diseases Dialog der Pharmig Academy widmet. Doch das sehr „vage“ Gesetz schürt viele Unsicherheiten, etwa eine befürchtete zeitliche Verzögerung der Therapien. Um Lösungen wird gerungen.

Ein gut gefülltes Medikamentenregal mit einer vielfältigen Auswahl an Arzneimitteln für verschiedene gesundheitliche
Banana Images/AdobeStock

So hohe Anmeldezahlen, nämlich rund 350, hatte der Rare Diseases Dialog der Pharmig Academy noch nie. Das zeige, wie brisant das Bewertungsboard ist, hieß es bei einem Vorab-Pressegespräch. Dabei ist das neue Gremium, das einen österreichweit einheitlichen Zugang zu hochspezialisierten, aber auch hochpreisigen Therapien gewährleisten soll, bereits in ein Gesetz gegossen, lediglich die Geschäftsordnung fehlt noch.

Doch diese könne nie über dem Gesetz stehen, das sehr „vage“ formuliert sei und viele Unsicherheiten aufweise. „Die Grundidee ist natürlich etwas sehr Positives“, sagt Dr. Sylvia Nanz, Stellvertretende Vorsitzende des Pharmig Standing Committee Rare Diseases sowie Medical Director der Pfizer Corporation Austria. Denn eine bundesweit gültige Empfehlung des Bewertungsboards soll in Zukunft jene Fälle vermeiden, wonach der Wohnort darüber entscheidet, ob jemand eine Therapie bekommt oder nicht.

Und es soll auch die „Streitereien und Diskussionen“ beenden, ob jetzt der Spitalsträger oder doch die Sozialversicherung die Kosten übernimmt. Warum sich das Standing Committee Rare Diseases dieses Themas annimmt, erklärt Nanz damit, dass gerade Patientinnen und Patienten mit seltenen Erkrankungen hochspezialisierte, innovative Therapien benötigen und daher genau solche Arzneimittel im Fokus des Bewertungsboards sein werden.

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