Protonenpumpenhemmer – einmal verordnet, nie mehr abgesetzt

Protonenpumpenhemmer (PPI) gehören zu den am häufigsten verschriebenen Arzneimitteln weltweit. Nicht nur, dass PPI immer häufiger verordnet werden, auch zur Selbstmedikation werden sie in der Apotheke immer mehr verlangt. Ein langfristiger Gebrauch im Sinne einer Prophylaxe ist üblich geworden.

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Mann, der unter Erbrechen leidet und den Mund in flachem Design schließt. Symptom Übelkeit Erbrechen.
Blueastro/GettyImages

Mit Omeprazol wurde 1989 in den USA der erste PPI auf den Markt gebracht. In Österreich sind derzeit folgende PPI verfügbar: Esomeprazol, Lansoprazol, Omeprazol, Pantoprazol, Rabeprazol. Im Rahmen der Selbstmedikation ist derzeit lediglich Pantoprazol verschreibungsfrei erhältlich.

1. Wirkungsmechanismus

Protonenpumpen-Inhibitoren hemmen irreversibel die Protonenpumpe (H⁺/K⁺-ATPase), die sich in den Belegzellen (Parietalzellen) des Magens befindet. Dabei führen sie zu einer Reduktion der Säureausschüttung. Alle fünf Benzimidazolderivate sind Prodrugs, die nach der Resorption aus dem Dünndarm in die Belegzellen transportiert werden und dort in ihre Wirkform, den Sulfenamiden, umgewandelt werden. Durch die irreversible Hemmung der H⁺/K⁺-ATPase normalisiert sich die Säureausschüttung erst dann wieder, wenn das Enzym neu gebildet ist. PPI dürfen nicht in direkten Kontakt mit dem sauren Magensaft gelangen, da sie ansonsten bereits im Magenlumen aktiviert werden und nicht mehr in die Belegzellen eindringen können. Daher sind die Formulierungen der PPI mit einem magensaftresistenten Überzug versehen. PPI können bei einer einmaligen Gabe „nach Bedarf“ noch nicht ihre volle Wirkung entfalten. Sie sollen mindestens für zwei bis drei Tage eingenommen werden. Nach etwa drei bis fünf Tagen stellt sich ein Steady State ein.

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