Fortbildungen: Auch der persönliche Kontakt ist wichtig
Diese Woche in Kärnten passiert:
Eine Fortbildung, deren Inhalt vielversprechend ist, die gut geplant über verschiedene Kanäle ihre möglichen Teilnehmer sucht und die persönliche Anwesenheit möglich macht, findet keinen Zuspruch! 15 Anmeldungen sind einfach zu wenig – für mich und letzten Endes auch für den Sponsor.
Die Absage ist die einzig verbleibende Option. Das erstaunte „Warum?“ einer Kollegin, die sich verspätet anmelden wollte, lässt mich in leichter Resignation zurück. Und das auch noch nach so intensiven Zeiten der Einschränkung persönlicher Kontakte. Da stelle ich mir nach doch einigen Jahren Erfahrung in organisatorischer Arbeit auf diesem Gebiet schon die Frage, woran das liegt. Ist das Interesse an Fortbildungsveranstaltungen in Präsenz wirklich nicht mehr gegeben?
Gut, es ist klar: Wir befinden uns immer noch in einer Pandemie und ihre Auswirkungen haben sich in vielen Bereichen breit gemacht. Das Angebot an Webinaren und Online-Seminaren ist riesig, vielfältig und kaum noch überschaubar. Es ist schon sehr angenehm, sich abends ohne Voranmeldung ein aktuelles Thema anzuhören, ohne dabei das Haus verlassen zu müssen. Selbst zu bestimmen, wann, wie lange, und ob die Fortbildung Sinn für mich macht, hat sich etabliert. Eines gewinnt man jedenfalls: Zeit!
Vielleicht ist es so, dass Pandemien ihre eigene Zeitrechnung haben und die zusätzlichen Herausforderungen, die unseren Apothekenalltag seit Monaten belasten, kaum Raum für Fortbildung in Präsenz zulassen. Vielleicht ändert sich dies aber auch wieder und mit ein wenig Geduld werden Fortbildungen vor Ort wieder ihre ursprüngliche Beliebtheit erfahren. Ich hoffe es jedenfalls sehr, da es für mich kaum etwas Wichtigeres und Schöneres als den persönlichen Kontakt und den fachlichen Diskurs mit Kolleg:innen gibt – auch wenn es mich mehr (Anreise-)Zeit kostet.
Fazit ist: Fachliche Kompetenz in der täglichen Arbeit durch Fortbildung auf hohem Niveau zu halten und zu erweitern entspricht unserem beruflichen Selbstverständnis als Apotheker:innen. Das FORUM!pharmazie hat sich von Anfang an für das Thema Fortbildungen eingesetzt und wird dies natürlich auch weiterhin mit vollem Elan tun!
Die Zeit nehmen wir uns!
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