10. Mai 2023Internationaler Tag der Pflege

ÖGARI schätzt Teamarbeit mit Pflege

Die Fachgesellschaft ÖGARI hebt am Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai hervor, wie wichtig ihr die Zusammenarbeit mit der Pflege ist. Auch die künftigen Herausforderungen möchte man interdisziplinär angehen.

Schnappschuss einer Krankenschwester, die die Hand ihres älteren Patienten hält
PeopleImages/GettyImages

Auch nach 31 Jahren erfülle ihn seine Aufgabe immer noch mit „Freude und Begeisterung“, berichtet DGKP Robert Planko, BA, MA, anlässlich des Tages der Pflege am 12. Mai, dem Geburtstag der Pflege-Pionierin Florence Nightingale. Planko ist Gründungsmitglied und Vorsitzender der ARGE Fachpflege in der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) und arbeitet am Klinikum Klagenfurt.

75.700 Pflegekräfte fehlen bis 2030

Zwar sei die Situation in der Pandemiezeit „nicht leicht“ gewesen, räumt Planko ein. „Auch wenn wir mit etlichen nicht vorsehbaren Problemen konfrontiert wurden“, erinnert er sich, „konnten wir die Wertschätzung in den gemeinsamen Teams der Krankenhäuser, aber auch durch die zu betreuenden Patient:innen und deren Angehörige deutlich spüren und erkennen.“

Alleine in den bundesweit insgesamt 264 Krankenhäusern seien derzeit rund 70.000 Pflegekräfte beschäftigt, verweist die ÖGARI auf Daten der Statistik Austria. Im gesamten Pflegebereich geht eine Personal-Bedarfsprognose der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG, 2019) von einem zusätzlichen Personalbedarf von 75.700 Vollzeitäquivalenten an diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen (DGKP), in der Pflegefachassistenz (PFA) und Pflegeassistenz (PA) bis 2030 aus.*

Kolleg:innen aus der Pflege sehr geschätzt

Zudem sei in der Anästhesie und Intensivmedizin der technische Fortschritt deutlich größer als anderen Bereichen der Versorgung. Für den Arbeitsalltag bedeute dies ständig neue Herausforderungen, gehe es doch um die Pflege von Schwerstkranken. Die hochspezialisierten medizinischen und pflegerischen Leistungen im Anästhesie- und intensivmedizinischen Bereich würden daher einer speziellen Einschulungsphase sowie einer regelmäßigen Fortbildung bedürfen.

Angesichts dieser Voraussetzungen hält es ÖGARI-Präsident Univ.-Prof. Dr. Christoph Hörmann vom Universitätsklinikum St. Pölten immer wieder für wichtig, „angehenden wie langjährigen Kolleginnen und Kollegen der Pflege zu vermitteln, wie wir Intensivmedizinerinnen und Intensivmediziner deren Engagement und Arbeit schätzen“. Dementsprechend habe die Fachgesellschaft bereits vor mehr als drei Jahren Diplompflegekräfte der Anästhesie und Intensivmedizin als Mitglieder in die ÖGARI aufgenommen.

Seit vielen Jahren würden Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte in der Betreuung der Patientinnen und Patienten „gemeinsam als Team“ zusammenarbeiten, unterstreicht Hörmann. Ziel der ARGE Fachpflege als Teil der ÖGARI sei es, in gemeinsamen Projekten diese Zusammenarbeit und damit die Qualität der Versorgung stetig zu verbessern – und für neue Herausforderungen bereit zu sein.

Pflegebedarf schon jetzt enorm, dazu Pensionierungswellen

„Gerade in einem interdisziplinären Fach wie der Anästhesie und Intensivmedizin sind die Wertschätzung und der Konsens wesentlich“, führt Hörmann weiter aus. Zusätzlich positiv in dieser Zusammenarbeit sei die „Erweiterung des Netzwerks“ mit den fachspezifischen Berufsverbänden und Bundesarbeitsgemeinschaften des Pflegeberufs.

Zu den Herausforderungen hält die ÖGARI fest, dass schon jetzt der Pflegebedarf „enorm“ sei – mit der Entwicklung hin zu einer älteren Gesellschaft. Dazu würden anstehende Pensionierungswellen bei den Pflegekräften deutlich darauf hinweisen, wie wichtig eine entsprechende Zukunftsplanung für den Pflegebereich sei.

„Gefühl der Kompetenz und Geborgenheit“

„Wertschätzung und neue Arbeitszeitmodelle“ sind der ÖGARI zufolge aber nicht nur für Pflegekräfte wesentlich, sondern für alle Teammitglieder in der Intensivmedizin wie anderswo im Krankenhaus. Das gemeinsame Ziel der Menschen, die sich für einen Gesundheitsberuf entscheiden, sei zumeist: Menschen mit physischen und psychischen Defiziten beizustehen und ihnen das „Gefühl der Kompetenz und Geborgenheit“ zu vermitteln.

Das habe sich auch in all den Jahren nicht verändert, meint DGKP Planko, in der Gesundheits- und Krankenpflege brauche es ein hohes Maß an sozialer Kompetenz, Idealismus, dazu eine große Portion Teamfähigkeit und Flexibilität. „Gerade junge Menschen, vor allem jene, die sich in der Berufsfindungsphase befinden, sind oftmals sehr wissensdurstig und schätzen die Möglichkeit der Ausbildung sehr“, konstatiert Planko.

Wert der Pflege nicht nur am 12. Mai hochhalten

Daher sollte man ihnen diesen Tätigkeitsbereich mit der Aussicht auf etliche Veränderungsmöglichkeiten forciert näherbringen. „Ein großes Ziel wäre es, wenn sich Unentschlossene für diesen wunderbaren Beruf entscheiden könnten“, wünscht sich Planko. Er weist aber auch darauf hin, den „Wert der Pflege“ an Krankenhäusern und in externen Einrichtungen nicht nur am Tag der Pflege hochzuhalten.