Zuletzt bearbeitet am: 12. Aug. 2024Wenn Medikamente nicht mehr helfen

Neurostimulation beim Cluster-Kopfschmerz?

Cluster-Kopfschmerz ist die schmerzhafteste aller Kopfschmerzformen und spricht auf konventionelle Schmerztherapie nicht an. Bei einem Teil der Betroffenen helfen auch die in Leitlinien empfohlenen medikamentösen Therapien nicht. In dieser Patientengruppe werden seit mehr als 20 Jahren Verfahren zur elektrischen Neurostimulation untersucht. Dennoch ist die publizierte Evidenz bislang sehr begrenzt.

Illustration Kopfschmerz
AIExplosion/AdobeStock

Der Cluster-Kopfschmerz ist laut IHS „klinisch definiert als ein attackenartig auftretender, streng einseitiger, extrem heftiger Kopfschmerz mit retroorbitalem Punctum maximum, der Männer und Frauen im Verhältnis 3:1 betrifft. Obligat ist das Auftreten von autonomen Symptomen (Horner-Syndrom, Lakrimation, Rhinorrhoe) gleichzeitig und ipsilateral zum Schmerz. Weiterhin können pathologisches Schwitzen im Bereich der Stirn oder des Gesichtes, eine Rötung im Bereich der Stirn oder des Gesichtes und ein Völlegefühl im Ohr vorkommen.“ Die Betroffenen erleben bis zu acht Attacken mit extremen Schmerzen pro Tag, die zu einer „ausgeprägten Bewegungsunruhe“ führen.

Für die Akuttherapie der Cluster-Kopfschmerzattacke empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) die parenteral wirkenden 5-HT1B/D-Agonisten Sumatriptan (6mg s.c.) und Zolmitriptan (5–10mg nasal). Die orale Applikation eines Triptans ist laut DGN hingegen nur bei wenigen Patientinnen und Patienten sinnvoll. Ebenso ist die Inhalation von 100% Sauerstoff über Gesichtsmaske mit Rückatembeutel (Non-Rebreather Maske) von 12l/min über 15–20min bei 78% der Clusterpatienten wirksam. Substanz der ersten Wahl in der prophylaktischen Behandlung des Cluster-Kopfschmerzes ist Verapamil.1

Versuche mit Neurostimulation seit mehr als 20 Jahren

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