18. Juni 2024Klassisch, idiopathisch oder sekundär

ÖSG-Kongress: Was gibt es Neues bei der Trigeminusneuralgie?

Ende 2023 hat die neue S1-Leitlinie „Diagnose und Therapie der Trigeminusneuralgie“ der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) die noch aus dem Jahr 2012 stammenden bisher gültigen Empfehlungen ersetzt. Zu den wichtigsten Neuerungen zählen geänderte Diagnosekriterien und neue therapeutische Optionen.

Gehirnerkrankungen verursachen chronische, schwere Kopfschmerzen und Migräne.
Vasiliy/AdobeStock

Neben der Internationalen Klassifikation von Kopfschmerzerkrankungen (ICHD-3), die zuletzt 2018 aktualisiert wurde, gibt es seit 2020 auch eine eigene Klassifikation von Gesichtsschmerzen (ICOP-1). „Die Kriterien für die Trigeminusneuralgie sind aber in beiden Klassifikationen ident“, erläutert PD Dr. Stefan Leis, Universitätsklinik für Neurologie, Uniklinikum Salzburg (s. Kasten)

Diagnostische Kriterien der Trigeminusneuralgie nach ICHD-3 und ICOP-1

A. Wiederkehrende paroxysmale unilaterale Gesichtsschmerzattacken im/in den Versorgungsbereich(en), die einen Ast oder mehrere Äste des N. trigeminus betreffen, ohne Ausstrahlung darüber hinaus, die die Kriterien B und C erfüllen.

B. Der Schmerz weist alle der folgenden Charakteristika auf:

  1. Dauer zwischen einem Sekundenbruchteil bis zu 2 Minuten
  2. starke Intensität
  3. stromstoßartige, einschießende, stechende oder scharfe Qualität

C. Schmerzen, ausgelöst durch normalerweise nicht schmerzhafte Reize im betroffenen Versorgungsbereich des N. trigeminus

D. Nicht besser erklärt durch eine andere ICHD-3-Diagnose

Klassisch, idiopathisch oder sekundär

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