25. Mai 2023Highlights Digital 2023

Neues zur Therapie motorischer Parkinsonsymptome

Bei der medikamentösen Therapie der motorischen Parkinsonsymptome tut sich etwas: Neue Optionen sind in der Pipeline und für bereits etablierte Substanzen werden Indikationen überprüft.

Inhaltsverzeichnis
Alzheimer-Krankheitskonzept, ältere Frau mit Gehirnsymbol für fehlendes Puzzle, Welt-Alzheimer, Weltpsychische Gesundheit, Gedächtnisverlust, Demenz, Parkinson-Krankheit.
ipopba/GettyImages

P2B001

Das Prüfpräparat P2B001 entspricht einer fixen Kombination aus niedrig dosiertem Pramipexol (0,6mg) und Rasagilin (0,75mg). In einer multizentrischen Phase-III-Studie wurde P2B001 in vier Parallelgruppen im Vergleich zu den jeweiligen Einzelsubstanzen sowie retardiertem Pramipexol (in Salzform) in einer Dosierung von 1,5–4,5mg getestet. Eingeschlossen waren über 500 Patient:innen im Alter von 35–80 Jahren, deren Parkinsondiagnose vor maximal drei Jahren gestellt worden war und die sich im Stadium <3 nach Hoehn und Yahr befanden. Gemäß dem UPDRS-Score waren sie leicht bis mittelschwer betroffen. Keine:r erhielt parallel eine weitere Parkinsonmedikation, berichtete Dr. Matthias Löhle von der Klinik und Poliklinik für Neurologie an der Universitätsmedizin Rostock.

Im Hinblick auf den primären Endpunkt, die Verbesserung im UPDRS-Score (Teil II und III) zeigte die Kombination nach zwölf Wochen eine bessere Wirksamkeit als die Einzelkomponenten. Der Unterschied betrug 2,66 Punkte im Vergleich zu Pramipexol (0,6mg) und 3,3 Punkte im Vergleich zu Rasagilin. Die Ergebnisse waren jeweils hochsignifikant. Überraschend: Das niedrig dosierte Prüfpräparat erwies sich als genauso wirksam wie retardiertes Pramipexol, das in einer mittleren Dosierung von 2,2mg/d eingenommen wurde. Die Kombination war allerdings deutlich besser verträglich, erklärte Löhle. Der Wert auf der Epworth Sleepiness Scale blieb nahezu unverändert, während er unter dem Retardpräparat deutlich anstieg (Differenz 2,66 Punkte). Unter P2B001 berichteten 14,7 Prozent der Patient:innen über Somnolenz, unter retardiertem Pramipexol waren es 31,1 Prozent. Auch was die orthostatische Hypotonie anging, zeigten sich deutliche Unterschiede (2,7 % vs. 12,2 %).

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum neuropsy