Das Fenster ins Innere
Künstliche Intelligenz hat die Augenheilkunde revolutioniert. Mittlerweile lassen sich u.a. Diabetes oder kardiovaskuläre Erkrankungen anhand von Bildern der Netzhaut diagnostizieren bzw. prognostizieren. (CliniCum 4/19)
Sie gilt als einer der größten Errungenschaften der Augenheilkunde der letzten Jahrzehnte: die Anti- VEGF(„vascular endothelial growth factor“)-Therapie, die bei exsudativen Makula-Erkrankungen eingesetzt wird. Dabei werden mittels einer Spritze Antikörper direkt in den Glaskörperraum des Auges injiziert. Dieser wirkt wie ein Medikamentenreservoir und gibt über mehrere Wochen lang ständig etwas vom Wirkstoff an die Netzhaut ab. Wie oft eine solche Injektion nötig ist, unterscheidet sich allerdings von Patient zu Patient: Manche brauchen die Therapie im Monatsabstand, anderen reicht eine Spritze jährlich. „Idealerweise würden Patienten so oft wie nötig, aber so selten wie möglich behandelt – unter Einhaltung einer möglichst geringen Anzahl an Kontrolluntersuchungen“, sagt Univ.-Prof. Dr. Ursula Schmidt-Erfurth, Leiterin der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie der MedUni Wien. Um Patienten mit niedrigem, mittlerem und hohem Bedarf an Anti-VEGF-Therapie zu unterscheiden, wird an der Wiener Augenklinik Künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt.