ASH 2023: Lagerung von roten Blutkörperchen in Blutbanken verbessern
Die Transfusion roter Blutkörperchen (RBZ) ist für Millionen von Menschen weltweit eine lebensrettende Maßnahme. Trotz professioneller Routine stellt die Lagerung von Erythrozyten eine Herausforderung dar, da die Alterung der Erythrozyten während der Lagerung ihren Stoffwechsel verändert und eine Hämolyse auslöst. Eine aktuelle Studie befasste sich nun mit den genetischen und metabolischen Faktoren, die der Hämolyse in gelagerten roten Blutkörperchen zugrunde liegen, und nutzte Daten sowohl von Mäusen als auch von Menschen, um diesen Prozess besser zu verstehen.
Die Lagerung von roten Blutkörperchen in Blutbanken führt zu einer Reihe von biochemischen und morphologischen Veränderungen, die als Lagerungsschäden bezeichnet werden. Unter diesen Veränderungen sticht die Membranschädigung durch Lipidperoxidation als Kennzeichen der Lagerungsläsion hervor. Es wird angenommen, dass sie durch oxidativen Stress ausgelöst wird.
Um die genetischen Grundlagen dieses Phänomens zu entschlüsseln, verwendeten Forschende aus den USA und Kanada ein neuartiges Mausmodell – die Jackson Lab Diversity Outbred (JDO)-Mauskolonie. Diese wurde durch umfangreiche Kreuzung von 8 Gründermausstämmen geschaffen, um genetische Heterogenität zu gewährleisten. Mithilfe von Massenspektrometrie-basierter Metabolomik und Lipidomik wurden 350 frische und gelagerte (bis zu 7 Tage) RBZ-Proben von Mäusen analysiert.