Myasthenie, Myokarditis und Myositis nach Behandlung mit Checkpoint-Inhibitor
Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICI) stellen einen großen Fortschritt in der Krebstherapie dar und haben das Überleben von Patientinnen und Patienten mit vielen fortgeschrittenen malignen Erkrankungen erheblich verbessert. Die durch ICIs herabgesetzte Immuntoleranz kann jedoch eine Reihe von immunbedingten unerwünschten Ereignissen (irAEs) hervorrufen. Berichtet wird hier über einen Fall eines Patienten mit metastasiertem Melanom, der nach Verabreichung eines ICI tödlich an Myasthenia gravis, Myokarditis und Myositis erkrankte.
Nebenwirkungen können prinzipiell alle Organsysteme betreffen und unter Umständen chronisch verlaufen oder nicht reversibel sein. Unter den irAEs von Pembrolizumab gelten Myokarditis und neuromuskuläre Nebenwirkungen als sehr selten, sind jedoch meist mit einem fulminanten Verlauf und hoher Mortalität verbunden.
Patient mit Multiplem Myelom
Der 65-jährige Mann stellte sich mit einem nodulären Melanom am linken Unterarm vor. Die histopathologische Untersuchung nach Exzision ergab folgende Parameter: keine Ulzeration, Breslow-Tiefe 12mm, mäßiges Auftreten von tumorinfiltrierenden Lymphozyten (TIL), neoplastische Infiltration des tiefen Operationsrandes, Mikrosatellitenstatus und lymphovaskuläre Beteiligung nicht identifizierbar. Das histopathologische Stadium war pT4a >4,0mm. Im molekularen Profil wurden zahlreiche NRAS-Mutationen nachgewiesen. Bei der Ultraschall- und PET-Untersuchung der linken Achselhöhle wurde ein hypoechogener, stark vaskularisierter Lymphknoten von 10mm Größe entdeckt, der metabolisch aktiv war. Eine Feinnadelaspirationsbiopsie bestätigte die klinische Diagnose eines metastasierten Melanoms.
Einen Monat nach der Erstdiagnose wurden die Exzisionsränder entfernt und eine axilläre Lymphadenektomie durchgeführt. Die histologische Analyse der Haut ergab einen negativen Befund, doch wurde in einem von vier untersuchten Lymphknoten ein metastasierendes Melanom mit extrakapsulärer Ausdehnung gefunden (pN1b).