12. Dez. 2023Dumping-Syndrom

ÖDG 2023: Empagliflozin nach bariatrischer Chirurgie

Die medikamentösen Therapieoptionen für das Dumping-Syndrom sind begrenzt. Eine auf der ÖDG-Jahrestagung präsentierte Studie der Adipositasambulanz Klinik Landstraße möchte einen Beitrag zu Fortschritten der Therapie leisten.

Stomach human cross section. 2 D digital illustration, on white background with clipping path.
matis75/AdobeStock

Das Dumping-Syndrom ist eine häufig unterschätzte Komplikation nach Operationen am oberen Gastrointestinaltrakt, wie beispielsweise nach bariatrischen Operationen. Es wird ein Früh- und ein Spät-Dumping-Syndrom unterschieden. Letzteres wird auch Typ-2-Dumping-Syndrom oder postprandiale hyperinsulinämische Hypoglykämie (PHH) genannt.1 Es wird vermutet, dass bis zu ein Drittel der Betroffenen nach bariatrischer Operation von einem Dumping-Syndrom betroffen sein könnte.2

Das Früh-Dumping-Syndrom ist die häufigere Form des Dumping-Syndroms und tritt innerhalb der ersten Stunde nach Mahlzeitenaufnahme auf. Es geht mit gastrointestinalen Symptomen wie z.B. Abdominalgien, Meteorismus, Borborygmus oder Diarrhö sowie vasomotorischen Symptomen wie Palpitationen, Schwitzen oder Hypotonie einher. Das Spät-Dumping-Syndrom, die PHH, tritt typischerweise 1-3 Stunden nach einer Mahlzeit vor allem nach dem Verzehr von rasch resorbierbaren Kohlenhydraten auf. Die Angabe einer tatsächlichen Prävalenz der PHH ist schwierig, da einerseits unterschiedliche diagnostische Tests und Definitionen für die Diagnose einer PHH in der Literatur herangezogen werden, andererseits unterscheidet sich die Prävalenz natürlich auch nach der Art des Operationsverfahrens. Pathophysiologisch scheinen eine verringerte Magenvolumenkapazität, die rasche Passage des Speisebreis in den Dünndarm und die übermäßige Freisetzung von Inkretinen wie Glukagon-like Peptide 1 (GLP-1) eine Rolle bei der Entstehung der PHH zu spielen. Unter anderem durch die Inkretin-vermittelte Hyperinsulinämie kommt es schlussendlich zu einer reaktiven Hypoglykämie.1,3 Rezidivierende Hypoglykämien können Angstzustände, Krampfanfälle, Bewusstlosigkeit, kognitive Defizite, eine erhöhte Unfallrate sowie eine verminderte Lebensqualität zur Folge haben.4

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum innere