3. Nov. 2025S2k-Leitlinie Fachärztliche Diagnostik und Therapie von erwachsenen Patienten mit Husten

Chronischer Husten als eigenständige neuropathische Erkrankung anerkannt

Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hat in Zusammenarbeit mit zahlreichen Fachgesellschaften die S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von erwachsenen Patientinnen und Patienten mit Husten aktualisiert, wobei ein Paradigmenwechsel hin zur Anerkennung des chronischen Hustens als eigenständige neuropathische Erkrankung (RCC/UCC) im Vordergrund steht.

Inhaltsverzeichnis
Junge Frau leidet unter Husten
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Die aktualisierte Leitlinie wurde in einer neuen Form publiziert: Die Autorinnen und Autoren beschränkten sich auf 12 wesentliche klinische Schlüsselfragen, die die wichtigsten Aspekte der Diagnose und Therapie von verschiedenen Phänotypen des Hustens abhandeln. Weiters wurde u. a. der Umfang der Leitlinie erheblich reduziert.

Klassifizierung des Hustens

Die systematische Klassifizierung erfolgt primär nach Dauer und sekundär nach Auswurf:

  • Akut: bis zu 3 Wochen
  • Subakut: 3 – 8 Wochen
  • Chronisch: länger als 8 Wochen

Sekundär wird zwischen produktivem (mit Auswurf) und trockenem Reizhusten unterschieden.

Der akute Husten ist mehrheitlich die Folge eines spontan abklingenden viralen Erkältungsinfektes. Um Ressourcen zu schonen, soll in der Regel keine Diagnostik außer Anamnese und körperlicher Untersuchung erfolgen. Bei unkompliziertem Verlauf wird keine antibiotische Therapie empfohlen, da die Ätiologie überwiegend viral ist.

Der subakute Husten ist in den meisten Fällen postinfektiöser Genese. Häufige Ursachen sind auch eine Infekt-getriggerte bronchiale Hyperreagibilität oder eine postvirale Rhinosinusitis. Bei starkem Verdacht auf Keuchhusten kann eine Therapie mit Makrolidantibiotika eingeleitet werden, hauptsächlich um die Ansteckung zu minimieren. Zur kurzzeitigen symptomatischen Therapie stehen freiverkäufliche Sekretolytika und Antitussiva (wie Dextromethorphan, Ambroxol, Menthol-Inhalation) zur Verfügung.

Wichtig: Das oft verschriebene Codein wird nicht empfohlen, da bislang keine Überlegenheit gegenüber einem Placebopräparat gezeigt werden konnte.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum pneumo